Zwischen Wolken, Thermik und schroffen Felswänden in den Tiroler Bergen, passiert manchmal etwas, das kein Flugplan vorhersehen kann! Wie der italienische Red Bull X-Alps-Athlet Aaron Durogati in Tirol nicht nur Thermik, sondern auch seine große Liebe fand.
Plötzlich die Liebe gefunden hat Ausnahmeathleten Aaron Durogati, der sich beim Tandemflug hoch über dem Tiroler Stubaital Hals über Kopf in Johanna Eller verliebte.
Johanna ist selbst eine leidenschaftliche Gleitschirmpilotin und Fluglehrerin, die gemeinsam mit ihrer Mutter Monika die Flugschule Parafly im Stubaital führt, die im kommenden Jahr ihr 40-Jahr-Jubiläum feiert.
„Schatzi, gehen wir fliegen“, ruft Aaron Johanna zu. Der 39-Jährige, der gebürtig aus der Südtiroler Gemeinde Dorf Tirol nahe Meran stammt, lebt inzwischen seit zwei Jahren bei Johanna im Stubaital. Hier findet der Red Bull-Athlet ideale Trainingsbedingungen, zählt der Elfer im Stubaital doch zu den meist beflogensten Gebieten der Welt.
Aaron, der im Alter von 15 Jahren mit dem Gleitschirmfliegen begonnen hat, war bereits zweimal Weltmeister und hat schon fast alles in dieser Disziplin gewonnen. Was Aaron jedoch noch fehlt, ist ein Sieg beim Red Bull X-Alps, dem härtesten „Hike & Fly“-Rennen der Welt (siehe unten). „Das ist der einzige Wettkampf, wo es für mich noch nicht einmal für ein Podium gereicht hat, aber vielleicht klappt’s ja heuer. Ich habe bereits zwei Wettkämpfe gewonnen, bin in Topform und erstmals ist mein Schatzi als Unterstützerin mit dabei.“
Rund 1300 Kilometer, zu Fuß und in der Luft liegen bei X-Alps heuer vor Aaron. Also einmal über den Alpenbogen und zurück.
„Neben meinem Team, das aus zwei Bergführern, einem Arzt, einem Fotograf und Freunden besteht, wird Johanna mit mir ständig in Kontakt sein und mich über Wetter und mehr informieren“, verrät der erfolgreiche Wettkampfpilot.
Flugschüler profitieren von der Lovestory
„Ich lerne jeden Tag von Aaron“, findet Fluglehrerin Johanna. „Nicht nur übers Fliegen – sondern über das Durchhalten. Und das gebe ich auch an meine Flugschüler weiter.“ Im Stubaital ist Aaron für Paragleiter längst ein Idol und Impulsgeber.
Verständlich, dass die beiden auch außerhalb der Wettkampfsaison – die vom Frühjahr bis in den Herbst reicht – viel zusammen unternehmen und wandernd, mit Tourenskiern oder kletternd in den Bergen unterwegs sind – natürlich sind die Schirme immer mit im Gepäck. Johanna: „In Erinnerung ist mir ein Flug in den Dolomiten, als Aaron mit mir mit dem Tandem von der Große Zinne gestartet ist.“
Wenn Aaron und Johanna gemeinsam abheben, dann ist das für die beiden mehr als nur ein Flug: Es ist ein Vertrauensbeweis, ein Lebensgefühl – und eine große Liebe.
Am 15. Juni fällt in Kitzbühel der Start für das härteste Abenteuer-Rennen.
Das Red Bull X-Alps ist die ultimative Herausforderung: 1283 Kilometer quer durch die Alpen, ausschließlich zu Fuß oder mit dem Gleitschirm. 35 Athleten aus 17 Länder – darunter die Österreicher Simon Oberrauner, Thomas Friedrich, Benedikt Dornauer und Samuel Tanner – sind heuer mit dabei. Spätestens am 27. Juni müssen sie das Ziel in Zell am See erreichen.
Der Wettkampf wird seit 2003 alle zwei Jahre ausgetragen und findet heuer zum 12. Mal statt. Die diesjährige Strecke ist dabei die längste und komplexeste in der Geschichte des Wettkampfs und führt in einer Acht-Form über 16 Turnpoints durch fünf Länder: Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich und die Schweiz. Drei Kletterpassagen und ein Aufstieg auf den Mont Blanc warten auf die Athleten.
Mit dabei sind der achtfache Champion Christian „Chrigel“ Maurer und als einzige Frau geht die Deutsche Celine Lorenz an den Start. Das Leistungsvermögen der Piloten ist dabei so groß, dass sie bei Verhältnissen (Regen, Föhn) fliegen, bei denen kein anderer Gleitschirmpilot abheben würde. Im Durchschnitt legen die Athleten pro Tag 40 Kilometer zu Fuß zurück und fliegen teils mit Rückenwind mit 120 km/h durch die Luft.
Dieses Rennen ist nichts für schwache Nerven.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.