Paradies im Garten

Ein Hauch Andalusien im burgenländischen Zurndorf

Burgenland
03.06.2025 14:00

Hans-Peter Halasz hatte eigentlich nie viel für Gartenarbeit und Pflanzen übrig. Bis seine Mutter ihm eine Yucca schenkte und damit eine Sammelleidenschaft und sogar ein neues, berufliches Standbein ihres Sohnes in Gang setzte. 

Mittlerweile hat der Wahl-Zurndorfer zuhause einen Wüstengarten und importiert und verkauft unter dem Namen Wüstengarten Pannonia winterharte und trockenheitsresistente Pflanzen aus Andalusien.

Als er das Haus in Zurndorf kaufte, war der Großteil des Gartens asphaltiert, dort wo jetzt eine gemütliche Laube steht, war anfangs noch eine Garage.

 2022 ging es dann los mit der ersten Wüstenecke. Darin die Yucca von der Frau Mama und eine Agave von einem Freund in St. Andrä am Zicksee. „Ich wollte einen Garten, den nicht jeder hat“, erzählt Halasz.

Ausschlaggebend für den Wüstengarten war auch ein Spaziergang durch den damals komplett ausgetrockneten Zicksee. „Als ich mitten durch den leeren Zicksee gegangen bin, ist mir klar geworden, dass wir alle miteinander zigtausende Liter Wasser verbrauchen, um schöne Gärten zu haben und draußen in der Natur geht uns das Wasser aus. Also habe ich mir überlegt, was ich als Privatperson tun kann, um Wasser zu sparen. Ich habe angefangen zu lesen, mich wirklich mit der Materie zu beschäftigen“, erzählt der Zurndorfer.

(Bild: Charlotte Titz)
Die erste Yucca, die Halasz von seiner Mutter geschenkt bekam, blüht gerade. 
Die erste Yucca, die Halasz von seiner Mutter geschenkt bekam, blüht gerade. (Bild: Charlotte Titz)
Wüstengarten Pannonia heißt seine Firma, mit der er für Gartenliebhaber winterharte Wüstenpflanzen importiert. 
Wüstengarten Pannonia heißt seine Firma, mit der er für Gartenliebhaber winterharte Wüstenpflanzen importiert. (Bild: Charlotte Titz)
(Bild: Charlotte Titz)
(Bild: Charlotte Titz)
Dieses Gelb ist original andalusisch. Halasz nahm von einem Abbruchhaus ein Stück mit, ein heimischer Maler mischte ihm die Farbe. 
Dieses Gelb ist original andalusisch. Halasz nahm von einem Abbruchhaus ein Stück mit, ein heimischer Maler mischte ihm die Farbe. (Bild: Charlotte Titz)
(Bild: Charlotte Titz)
Als Halasz das Haus kaufte, stand hier eine Garage. Jetzt gibt es einen Wüstengarten. 
Als Halasz das Haus kaufte, stand hier eine Garage. Jetzt gibt es einen Wüstengarten. (Bild: Charlotte Titz)

Seine Sammelleidenschaft begann. Er las sich ein, informierte sich, welche Pflanzen bei uns überleben könnten. Es kamen winterharte Kakteen dazu, mehr Agaven. Anfangs bestellte er über Online-Plattformen.

Auf der Suche nach Händlern, die liefern
Nachdem das aber ordentlich ins Geld ging und auch der Nachbar und überhaupt immer mehr Leute fragten, ob er für sie auch Pflanzen besorgen könnte, kam ihm der Gedanke sich ein berufliches Nebenstandbein zu schaffen. Sein Weg führte ihn zur Wirtschaftskammer und kurze Zeit später hatte er ein freies Gewerbe. „Ich habe 15 Händler in Andalusien, Frankreich und Italien angeschrieben, um jemanden zu finden, der mir Pflanzen verkauft“, erzählt er. Sein größtes Problem: Die Mindestabnahmemenge. „Vor drei Jahren war eine ganze Lkw-Ladung undenkbar für mich“, schildert Halasz. Schließlich fand er eine kleine Firma in Andalusien mit einem deutschen CEO. Der hörte sich die Idee des Zurndorfers an und gab ihm eine Chance – belieferte ihn mit Kleinstmengen. „Ich habe etwa 10 Paletten mit Pflanzen bestellt und einen Tag der offenen Tür gemacht“, erzählt er. In sechs Stunden verkaufte er die komplette Lieferung. Und die Leute wollten mehr. Also noch einmal das selbe Prozedere: Und wieder waren alle Pflanzen weg.

Wüstengärten ein Heim von Bienen & Co
Auch sein Wüstengarten zu Hause wuchs. Mittlerweile hat er einen Schaugarten und ist auch Mitglied von Natur im Garten. Denn auch, wenn der Garten nicht unserem Standard entspricht, das Getier fühlt sich trotzdem wohl. „Schmetterlinge, Holzbienen, andere Insekten. Bei uns ist alles zu finden“, freut sich der Pflanzenfreak. 111 Wüstenpflanzen sitzen mittlerweile in seinem Garten. Halasz fliegt mit seinem älteren Sohn etwa zweimal im Jahr nach Andalusien. Er sucht jede Pflanze selbst aus und bestellt mittlerweile ganze Lkw-Züge mit Palmen, Yuccas, Sukkulenten und noch viel mehr. „Mein Kundenstamm wächst. Die Qualität der Pflanzen spricht aber auch für sich. Bis jetzt hat noch alles den Winter überlebt.“

Heißt: Im Sommer wird sein Garten nicht gegossen. Im Winter aber auch nichts verpackt (außer die Bananenstauden, die im Garten in der Erde sitzen) oder ins Haus gebracht. Es überlebt alles so. Also eigentlich ist sein Wüstengarten, eine Grünoase für Faule. Und: Auch in der kalten Jahreszeit ist alles grün.

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