1,4 Mio. Euro Schaden

Burgenland: Unwetter traf Weinbau mit voller Wucht

Burgenland
04.06.2025 16:00

„Wir kommen mit dem Aufräumen der letzten Schäden gar nicht mehr hinterher, da kommt schon die nächste Katastrophe“, klagen dieser Tage viele Landwirte im Burgenland. Orkanartiger Sturm und Hagel zerstörte am Dienstag Top-Weingarten in der Region Heiligenbrunn. Viele Winzer bangen um die heurige Uhudler-Ernte.

Am Dienstagabend wurde der Bezirk Güssing von einem schweren Unwetter heimgesucht, das binnen Minuten massive Schäden in der Landwirtschaft und im Weinbau angerichtet hat. In nur 30 Minuten fegten am Dienstagnachmittag orkanartige Böen mit Starkregen und Hagel über Teile des Bezirks hinweg. Besonders betroffen: die Region rund um Heiligenbrunn – das Herz der Uhudler-Kultur im Südburgenland.

„So etwas erlebt man selten“, sagt Harald Kaiser, Winzer aus Heiligenbrunn, sichtlich erschüttert. Die Anbauflächen am Zeinerberg, wo Kaisers Uhudler erst vor wenigen Wochen als „Bester des Jahres“ ausgezeichnet wurde, sind nun ein Bild der Verwüstung.

Besonders betroffen war auch das Weingut Kaiser, dessen Uhudler erst kürzlich von der Europäischen Weinritterschaft und des Vereins Freunde des Uhudlers, zum besten des Jahres gekürt wurde
Besonders betroffen war auch das Weingut Kaiser, dessen Uhudler erst kürzlich von der Europäischen Weinritterschaft und des Vereins Freunde des Uhudlers, zum besten des Jahres gekürt wurde(Bild: Weber Franz)

 2,5 Hektar Rebfläche wurden regelrecht zerfetzt. „Ich rechne mit einem Totalausfall“, so Kaiser. „Der Jahrgang ist verloren.“ Besonders problematisch: Das Rebholz ist an vielen Stellen offen“, erklärt der Winzer. Die Angst vor Spätfolgen geht um. Insgesamt 800.000 Euro Schaden richtete das Unwetter laut Hagelversicherung allein am Dienstag an. Und das ist bereits das zweite Unwetter binnen vier Wochen, das die Region heimsucht.

Das Unwetter zog durch die Orte Luising und Hagensdorf eine Spur der Verwüstung.
Das Unwetter zog durch die Orte Luising und Hagensdorf eine Spur der Verwüstung. (Bild: BFKDO Güssing)
Das Unwetter zog durch die Orte Luising und Hagensdorf eine Spur der Verwüstung.
Das Unwetter zog durch die Orte Luising und Hagensdorf eine Spur der Verwüstung. (Bild: BFKDO Güssing)

Anfang Mai lag der Schaden bereits bei 600.000 Euro. „Im Vorjahr hatten wir mit der Schwarzfäule zu kämpfen. Das haben wir gut in den Griff bekommen. Der heurige Jahrgang hätte außergewöhnlich werden können“, erzählt ein anderer Winzer.

Klimawandel trifft die Winzer hart
Jetzt bleibt von der Hoffnung nichts als Frust. „Es ist einfach zermürbend. Man kommt mit dem Reparieren nicht mehr nach, dann kommt schon der nächste Schlag. Die Motivation ist am Boden.“ Hinzu kommt, dass die Wetterextreme Jahr für Jahr zunehmen und damit auch die Versicherungskosten für viele Winzer zur finanziellen Belastung werden. Man erlebe eine neue Dimension der Extremwetter, heißt es.

Auch die Landwirtschaft leidet
Nicht nur der Weinbau ist betroffen, sondern auch die landwirtschaftlichen Kulturen litten massiv unter dem Unwetter. Obstgärten, Grünland und Ackerflächen wurden großflächig beschädigt, vielerorts ist nicht einmal mehr eine Teilernte möglich. „Wir kommen mit dem Aufräumen der letzten Schäden gar nicht mehr hinterher, da kommt schon die nächste Katastrophe“, klagen Landwirte. 

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