Vom Rasenroboter bis zum Autocomputer: Überall ist schon KI (Künstliche Intelligenz) drin. Die Linzer Bruckner Uni sie nun zum Thema: Am Mittwoch, 21. Mai, findet die Veranstaltung „Zukunftstage – Bedrohung oder Heilsversprechen? Was KI für eine Kunstuniversität bedeutet“ statt. Es geht aber nicht nur um die Kreativbranche, die „Krone“ fragte nach.
„KI betrifft uns alle“, sagt Markus Neuwirth, Vizerektor für Forschung an der Bruckner Uni in Linz. KI zu ignorieren bringe nichts: „Die ist schon überall drin, vom Rasenroboter bis zum Heimcomputer. Wir müssen uns aber der Herausforderung stellen, darum sollten wir über aktuelle Entwicklungen informiert sein.“
Eine Möglichkeit dazu bietet die Veranstaltung „Bedrohung oder Heilsversprechen? Was KI für eine Kunstuniversität bedeutet“ am Mittwoch, 21. Mai, an der Bruckner Uni.
In Vorträgen geht es um Mensch und Maschine in kreativen Prozessen oder auch rechtliche Aspekte rund um KI sowie die Rolle der KI in der Bildung. Ab 17 Uhr gibt es einen Livestream und Gesprächsrunden. Die Veranstaltung steht jedem Interessierten offen.
Im „Krone“-Talk schildert Neuwirth, was KI schon kann, wo Grenzen sind und wo Gefahren für die ganze Menschheit lauern.
„Krone“: KI lässt sich nicht mehr verhindern. Wo sind Chancen, wo sind Gefahren für die Kreativbranche?
Markus Neuwirth: Ich sehe Konkurrenz für den industriellen Zweig, zum Beispiel im Sektor Videogames. Irgendwann wird die KI selbst Games entwickeln. Es gibt ja schon generative Musik von KI, die keinen Komponisten braucht. Die Kreativbranche muss sich aber auch fragen: Wie thematisiere ich, was KI für unsere Gesellschaft bedeutet? Wie integriere ich KI in mein Kunstschaffen oder wie nütze ich sie zur Inspiration?
Wie gut ist denn eine KI schon im Komponieren?
Maschinen sind noch nicht die besseren Komponisten. Sie können Fahrstuhlmusik komponieren, aber eine Brucknersinfonie ist noch nicht in Reichweite. Aber sag‘ niemals nie! Wir müssen gewappnet sein, sodass wir nicht den Entwicklungen hinterherlaufen, sondern diese proaktiv gestalten können.
Wo sehen Sie persönlich Gefahren durch KI?
Ich bin kein Experte, aber wir müssen schon sehen, welchen Arbeitsbedingungen unsere Fortschritte in KI geschuldet sind. In Dritte-Welt-Ländern müssen Menschen Daten labeln, also Rohdaten mit Informationen versehen, die wichtig sind, damit eine KI lernen kann. Sie arbeiten aber in sehr prekären Arbeitsbedingungen. Bei uns werden Hatespeech und demokratiegefährdende Prozesse durch KI gefördert, sofern es nicht Regularien gibt, die das Ganze in Grenzen weisen.
KI auch bei Ars Electronica ein Thema
Die Veranstaltung „Bedrohung oder Heilsversprechen? Was KI für eine Kunstuniversität bedeutet“ findet am Mittwoch, 21. Mai, an der Bruckner Uni statt (Eintritt frei).
Übrigens: Das Linzer Festival Ars Electronica trägt heuer das Motto „PANIC – yes/no“. Das Festival findet von 3. bis 7. September statt und es widmet sich u.a. der Klimakrise, technologischen Umbrüchen (durch KI), gesellschaftlichen Spaltungen – und die Frage, wie Kunst, Technologie und Gesellschaft darauf reagieren können.
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