Bangen um Förderung

Setzen Firmen bald bei Lehrlingen Sparstift an?

Oberösterreich
19.05.2025 14:00

„Es werden ein paar harte Jahre.“ Mit diesen Worten stellte Finanzminister Markus Marterbauer vergangene Woche das Budget für die Jahre 2025 und 2026 vor, das mit großen Einsparungen verbunden ist. Hat das auch Folgen für die Berufsausbildung? Monika Sandberger von der Initiative zukunft.lehre.österreich. befürchtet Rückschritte.

22.177 Lehrlinge machten Oberösterreich im Vorjahr erneut zum Ausbildungsbundesland Nummer eins. Mit 6362 Jugendlichen im ersten Lehrjahr war zwar die Zahl der Anfänger etwas rückläufig, aber trotzdem immer noch auf hohem Niveau – was auch Doris Hummer goutierte. „Die Lehre spielt eine entscheidende Rolle am Arbeitsmarkt. Sie punktet vor allem mit schnellem Berufseinstieg, Job-Sicherheit und immer mehr Weiterentwicklungsmöglichkeiten“, so die Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich.

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Gerade junge Menschen brauchen heute mehr denn je Sicherheit, Perspektiven und echte Chancen

Monika Sandberger, Geschäftsführerin zukunft.lehre.österreich.

Doch wie lange können sich Firmen die Ausbildung der Fachkräfte noch in dem Ausmaß leisten, wie sie es jetzt bewerkstelligen? Fakt ist: Der Kostendruck auf heimische Betriebe ist enorm: Energie, Rohstoffe und Personal wurden teurer, die Wettbewerbsfähigkeit hat gelitten. Und jetzt droht auch noch eine Finanzierungslücke bei der staatlichen Lehrbetriebsförderung aufzureißen.

„Den Unternehmen, die trotz aller Widrigkeiten in die Fachkräfte von morgen investieren, droht nun ein Wegfall zentraler Unterstützungsleistungen. Das ist nicht nur unverständlich, sondern auch kontraproduktiv“, sagt Monika Sandberger, Geschäftsführerin der Initiative zukunft.lehre.österreich., kurz z.l.ö., mit Sitz in Linz. Nachsatz: „Gerade junge Menschen brauchen heute mehr denn je Sicherheit, Perspektiven und echte Chancen.“

Im Fördertopf liegen derzeit 280 Millionen Euro pro Jahr
Mit der Lehrstellenförderung werden Betriebe vom Staat unterstützt, die Kosten für die Ausbildung teilweise abzufedern. Derzeit ist die Förderung mit jährlich 280 Millionen Euro gedeckelt. Für heuer wird aber aufgrund von gestiegenen Lehrlingsentschädigungen und höheren Internatskosten ein Bedarf von 316,5 Millionen Euro erwartet, für 2026 sogar bereits 330 Millionen Euro. „Werden die Fördermittel nicht angehoben, können sich immer weniger Betriebe die Ausbildung leisten – mehr Jugendliche müssten dann in überbetriebliche Ausbildungsstätten wechseln oder weiterführende Schulen besuchen, die dem Staat deutlich höhere Kosten verursachen“, so Sandberger.

In Oberösterreich gab es im Vorjahr laut Wirtschaftskammer Oberösterreich 5243 Lehrbetriebe – vom kleinen Familienbetrieb bis zum großen Konzern. Allein der Schwertberger Spritzgießmaschinenbauer Engel bildet etwa derzeit 227 Lehrlinge in Österreich aus. „Wir investieren gezielt in die nächste Generation von Fachkräften – mit praxisnaher Ausbildung und internationalen Entwicklungsmöglichkeiten. Damit sichern wir unsere Innovationsfähigkeit von morgen“, sagt Chef Stefan Engleder.

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