Ein oberösterreichischer Betrieb ist bei der Verarbeitung von Holz Weltspitze. Aber der Klimawandel bedroht nicht nur die Fichte massiv. Experten ringen um Rat – eine Spurensuche im Grünen.
Wie geht es mit dem Wald weiter? Die Prognose ist schlecht: Der Klimawandel ist gekommen, um zu bleiben, und er wird viel schneller als erwartet vieles auf den Kopf stellen. In Österreich ist die Jahrestemperatur seit 1880 um rund zwei Grad gestiegen. Die Fichte, jahrhundertelang der „Brotbaum“ der Forstwirtschaft, kann bald nicht mehr. Es wird ihr zu heiß und zu trocken. Um die Dimension verstehen zu können: In Oberösterreich sind 42 Prozent der Landesfläche bewaldet. Mehr als die Hälfte ist mit Fichte bewachsen.
Spurensuche im Wald
Doch was tun? Der Präsident der Landwirtschaftskammer (LWK) Franz Waldenberger und Kammerdirektor Karl Dietachmair unternahmen mit Journalisten eine Exkursion ins Innviertel und über die Landesgrenze nach Bayern. Erster Halt war in Altheim, wo WIEHAG-Chef Erich Wiesner begeistert schilderte, wie sein Holzbau-Unternehmen mit Leimbindern in höchster Qualität internationale Pionierbauten errichtet hat.
Nachhaltige Nutzung ist kein Widerspruch zum Naturschutz, sondern Voraussetzung, dass unsere Wälder überleben können.
Franz Waldenberger, Präsident der oö. Landwirtschaftskammer
Die nächste Station war das „Zentrum für Wald-Forst-Holz Weihenstephan“ in Freising (D), wo Uni, Hochschule und Landesanstalt gemeinsam rund 10.000 Studenten ausbilden.
High-Tech am Gmundnerberg
Spannend wurde es beim Gespräch mit Muhidin Seho, Leiter Sachgebiet Erhalten und Nutzen forstlicher Genressourcen im Bayerischen Amt für Waldgenetik. Er erklärte, wie mühsam es ist, neue Baumarten mit der passenden genetischen Prägung zu finden. So werden beispielsweise die Samen hitzeerprobter süditalienischer Weißtannen nun in Bayern angebaut. Von Daniel Müller von den Bayerischen Staatsforsten wurde gezeigt, wie der moderne Wald mit vorsichtiger Baumentnahme und Durchjüngung auf die neuen, harten Zeiten vorbereitet wird.
Dass auch wir Oberösterreicher nicht auf der Nudelsuppe schwimmen, zeigte Forstwirt Thomas Kaltenbrunner, der mit High-Tech am Gmundnerberg wirtschaftet. Zum Abschluss wurde noch der Waldcampus in Traunkirchen präsentiert – das modernste Waldkompetenzzentrum Europas.
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