Klima gefährdet Bäume

Zum Stolz auf das Holz kommt die Angst um den Wald

Oberösterreich
19.05.2025 13:00

Ein oberösterreichischer Betrieb ist bei der Verarbeitung von Holz Weltspitze. Aber der Klimawandel bedroht nicht nur die Fichte massiv. Experten ringen um Rat – eine Spurensuche im Grünen.

Wie geht es mit dem Wald weiter? Die Prognose ist schlecht: Der Klimawandel ist gekommen, um zu bleiben, und er wird viel schneller als erwartet vieles auf den Kopf stellen. In Österreich ist die Jahrestemperatur seit 1880 um rund zwei Grad gestiegen. Die Fichte, jahrhundertelang der „Brotbaum“ der Forstwirtschaft, kann bald nicht mehr. Es wird ihr zu heiß und zu trocken. Um die Dimension verstehen zu können: In Oberösterreich sind 42 Prozent der Landesfläche bewaldet. Mehr als die Hälfte ist mit Fichte bewachsen.

Spurensuche im Wald
Doch was tun? Der Präsident der Landwirtschaftskammer (LWK) Franz Waldenberger und Kammerdirektor Karl Dietachmair unternahmen mit Journalisten eine Exkursion ins Innviertel und über die Landesgrenze nach Bayern. Erster Halt war in Altheim, wo WIEHAG-Chef Erich Wiesner begeistert schilderte, wie sein Holzbau-Unternehmen mit Leimbindern in höchster Qualität internationale Pionierbauten errichtet hat.

Zitat Icon

Nachhaltige Nutzung ist kein Widerspruch zum Naturschutz, sondern Voraussetzung, dass unsere Wälder überleben können.

Franz Waldenberger, Präsident der oö. Landwirtschaftskammer

Die nächste Station war das „Zentrum für Wald-Forst-Holz Weihenstephan“ in Freising (D), wo Uni, Hochschule und Landesanstalt gemeinsam rund 10.000 Studenten ausbilden.

Von links: LWK-Direktor Karl Dietachmair, Forstbetriebsleiter Daniel Müller von den Bayerischen Staatsforsten Berchtesgaden und Franz Waldenberger, Präsident der LWK beim Vortrag im Grünen.
Von links: LWK-Direktor Karl Dietachmair, Forstbetriebsleiter Daniel Müller von den Bayerischen Staatsforsten Berchtesgaden und Franz Waldenberger, Präsident der LWK beim Vortrag im Grünen. (Bild: Gantner Christoph)

High-Tech am Gmundnerberg
Spannend wurde es beim Gespräch mit Muhidin Seho, Leiter Sachgebiet Erhalten und Nutzen forstlicher Genressourcen im Bayerischen Amt für Waldgenetik. Er erklärte, wie mühsam es ist, neue Baumarten mit der passenden genetischen Prägung zu finden. So werden beispielsweise die Samen hitzeerprobter süditalienischer Weißtannen nun in Bayern angebaut. Von Daniel Müller von den Bayerischen Staatsforsten wurde gezeigt, wie der moderne Wald mit vorsichtiger Baumentnahme und Durchjüngung auf die neuen, harten Zeiten vorbereitet wird.

Genetiker Muhidin Seho.
Genetiker Muhidin Seho.(Bild: Gantner Christoph)

Dass auch wir Oberösterreicher nicht auf der Nudelsuppe schwimmen, zeigte Forstwirt Thomas Kaltenbrunner, der mit High-Tech am Gmundnerberg wirtschaftet. Zum Abschluss wurde noch der Waldcampus in Traunkirchen präsentiert – das modernste Waldkompetenzzentrum Europas.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt