Interview: Neue Single
Ina Regen: „Will nicht länger ohnmächtig zusehen“
Ina Regen ist zurück – mit einer musikalischen Botschaft für die Welt: „Liebe is Widerstand“. Die neue Single erscheint heute. Im Talk mit der „Krone“ spricht sie über die Krisen, den steigenden Druck in der Branche und neue musikalische Pläne.
„Zu Jahresbeginn war ich von einem lähmenden Gefühl geplagt: Die schwierige Weltpolitik, die vielen schlechten Nachrichten – das hat mich bewegt“, sagt Ina Regen. „Doch ich wollte nicht länger ohnmächtig zusehen und dem Weltschmerz etwas entgegensetzen.“
Und das kann nur ein starker Song sein, meint die Amadeus-Preisträgerin, die in Gallspach aufgewachsen ist. Mit ihrer Musik, die sich auf Dialekt, Melancholie und das Thema Liebe konzentriert, gelang ihr bisher eine grandiose Solokarriere.
„Krone“: Sie singen „Liebe is Widerstand“ – welche Formen der Liebe werden mit dem Song überspannt?
Ina Regen: Ich erlebe den momentanen Zeitgeist als sehr fordernd und für viele verunsichernd. Liebe – und damit ist nicht nur die romantische Liebe gemeint, sondern jede Form von Mitgefühl, Unterstützung, Menschlichkeit – ist die mutigste und wertvollste Antwort gegen Hass, Trennung und Ohnmacht.
Sie haben 2023 ihr eigenes Plattenlabel NANNERL gegründet. Hat sich das als richtig erwiesen?
Absolut, ja. Das war ein wichtiger Schritt zu mehr Selbstbestimmung. Jetzt gibt es niemanden mehr, der mir sagt, wer oder wie ich zu sein hätte. Ich darf ganz ich sein, und alle in meinem Team unterstützen mich dabei, meine Vision von Ina Regen zu leben und zu sein.
Liebe ist die mutigste und wertvollste Antwort gegen Hass, Trennung und Ohnmacht.
Ina Regen
Ihr Tourkalender ist gut gefüllt. Was mir allgemein bei Veranstaltern auffällt: Manchmal werden Konzerte abgesagt, weil der Vorverkauf nicht passt. Haben Sie das auch schon erlebt? Wodurch ist der Druck in der Branche so groß?
Ich spüre diese Entwicklungen leider auch sehr, und ja, momentan ist es so schwer wie noch nie, wirtschaftlich gesund zu touren. Ich glaube, der finanzielle Druck auf die Bevölkerung ist in letzter Zeit massiv gestiegen. Wir alle schnallen unsere Gürtel enger. Nicht zuletzt auch wegen der allgemeinen Verunsicherung, wie es mit der Welt weitergeht.
Im Shop bekommt man Merch-Artikel vom Ina-Regen-T-Shirt oder Hoodie bis zum Notizbuch. Wie wichtig ist Merch für eine Musikerin wie Sie? Kommt da was Neues demnächst?
Früher wurde Musik über CD oder Vinyl konsumiert, jetzt nur mehr digital. Das Publikum hat daher seinen Wunsch, Wertschätzung für Kunst auszudrücken, auf andere Produkte verlagert.
Statt der Schallplatte kauft man ein T-Shirt?
Musik als Ausdruck eines Lebensgefühls wird auch in den eigenen vier Wänden oder als Kleidung am eigenen Körper dargestellt. Und ja, passend zum neuen Album, das im Mai 2026 erscheint, wird es bestimmt neuen Merch geben. Davor muss sich aber das Lager leeren, deshalb gibt es im Onlineshop jeden Monat ein anderes Produkt im Super-Sale.
Verraten Sie uns ein paar Stichworte über Ihr nächstes großes Musikprojekt?
Neben der Arbeit an meinem Album probe ich den Sommer über das Programm für meine Herbst-Tour.
Verraten Sie uns etwas darüber?
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen bei mir im Wohnzimmer, ich spiele Klavier. Drei meiner besten Freunde und Freundinnen musizieren und singen meine Musik a capella mit mir – und das in der Vorweihnachtszeit. Das wird meine „und näher…“-Tour, damit bin ich am 29. November auch im Linzer Brucknerhaus.
Wann können wir mit Ihrem nächsten Album rechnen?
Im Mai 2026, da ist natürlich auch die neue Single „Liebe is Widerstand“ drauf.
