Brief an „Krone“-Leser

Van der Bellen: „So kann es nicht weitergehen“

Innenpolitik
18.05.2025 06:00

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Dienstag der Budgetrede von Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) beigewohnt. In einem Brief an die „Krone“-Leserinnen und Leser teilte er seine Gedanken dazu und blickte auch auf weitere Ereignisse in der vergangenen Woche zurück, wie das 70. Jubiläum des Staatsvertrags.

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage und „belastender Nachrichten“ zeigte sich der Bundespräsident optimistisch. Wir müssten zusammenhalten und Verantwortung übernehmen – „in kleinen wie in großen Dingen“.

Der komplette Brief des Bundespräsidenten im Wortlaut:

Liebe Österreicherinnen und Österreicher und alle Menschen, die in unserem Land leben, liebe Leserinnen und Leser der Kronen Zeitung!

Nächste Woche reise ich mit einer österreichischen Delegation zur Weltausstellung nach Japan, um die Freundschaft zwischen unseren Ländern zu pflegen und besonders auch, um unsere wirtschaftlichen Beziehungen zu vertiefen. Dies ist gerade jetzt von Bedeutung, da unser Land vor einer großen Herausforderung steht: Wie bringen wir unsere Wirtschaft – und damit auch unser Budget – wieder auf Kurs, sodass unser gutes Leben in Österreich auf finanziell nachhaltigen Beinen steht?

Die Budgetrede des Finanzministers in dieser Woche war eines von vielen Zeichen dafür, dass es nicht mehr so weitergehen kann wie bisher. Wie werden wir darauf reagieren? Wir alle sind gefordert! Unser gemeinsames Projekt „Österreich“ braucht unser aktives Zutun. Zusehen und kommentieren allein wird nicht reichen. Wir brauchen Mut, Zusammenhalt und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – in kleinen wie in großen Dingen.

Liebe Leserinnen und Leser, in dieser Woche haben wir auch anlässlich des 70. Jubiläums an den Staatsvertrag gedacht – eine große Errungenschaft der damaligen Zeit, deren Bedeutung wir heute kaum mehr in ihrer ganzen Tragweite erfassen können. Aus Schutt und Asche entstand ein blühendes Land, das es geschafft hat, die großen Konflikte der Nachkriegszeit zu meistern – und so eine einzigartige wirtschaftliche Erfolgsgeschichte des Miteinanders zu schreiben.

Es ist damals etwas gelungen, das ein Jahrzehnt davor undenkbar war.

Wenn wir heute daran denken, unser schönes Österreich wieder an die europäische Spitze zu bringen – in Bildung, Forschung, im Sozial- und Gesundheitssystem und als Wirtschaftsstandort – mag das angesichts vieler belastender Nachrichten schwer vorstellbar sein. Aber: Wenn wir es wirklich wollen, wird es gelingen.

Lassen Sie uns dafür einen neuen Geist des Miteinanders entwickeln.

Alexander Van der Bellen

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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