Kein steirisches Unternehmen hat mehr Mitarbeiter als die Spitalsgesellschaft Kages, sie ist fast ständig in unruhigem Fahrwasser. Schon bald werden wieder wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Mittendrin: Post-Vorstand Peter Umundum. Er leitet seit Kurzem den Aufsichtsrat. Die künftige Finanzierung sieht er als große Herausforderung.
In seinem Job als Post-Vorstand sind Peter Umundum 23.000 Mitarbeiter direkt unterstellt. Nicht viel weniger, nämlich knapp 19.000 Menschen, arbeiten bei der Spitalsgesellschaft Kages. Dort ist der Steirer Umundum seit Ende März neuer Aufsichtsratsvorsitzender – und war gleich mit Meldungen über eine höchst angespannte Finanzlage der Kages konfrontiert.
Umundum will beruhigen: „Die Finanzierung ist sichergestellt. Verschoben wurden nur Investitionen, die sich nicht unmittelbar am Patienten auswirken.“ Klar sei aber auch: Die künftige Finanzierung wird eine Herausforderung – sowohl was den laufenden Betrieb (hier macht sich etwa das große Gehaltspaket 2023 bemerkbar) als auch große Investitionen betrifft.
„Die Grundausrichtung stimmt“
Die Entwicklung des Landes-Unternehmens in den vergangenen Jahren beurteilt der Manager positiv, etwa die Schaffung von Krankenhausverbünden und den Trend zu Tageskliniken. Auch beim Personal gibt es wieder Zuwächse: 2024 zählte man (netto) 100 Ärzte und 350 Pflegekräfte mehr. Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl halte sich zudem aus dem operativen Geschäft heraus.
„Die Grundausrichtung stimmt, die Mitarbeiter machen einen tollen Job.“ Die Veränderungen werden sich aber noch beschleunigen – hier will Umundum mit seiner Management-Erfahrung unterstützen: „Bei der Post war ich von Anfang an mit Transformationsprozessen konfrontiert.“
Wie werden sich diese Veränderungen auf die Spitalslandschaft auswirken? Bleibt die Vision von Leitspitälern? Hier will Umundum dem neuen Regionalen Strukturplan Gesundheit 2030 (RSG) nicht vorgreifen. Dieser wird gerade ausgearbeitet. Bevor er auf den Tisch kommt, muss aber eine endgültige Entscheidung über ein Leitspital im Bezirk Liezen getroffen werden.
Neuer Kages-Chef gesucht
Jedenfalls eine Veränderung steht an der Spitze der Kages an. Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark hat ja angekündigt, sich vorzeitig im zweiten Halbjahr 2026 zurückzuziehen. „Ich finde das schade“, so Umundum. Starks Nachfolge wird noch heuer im vierten Quartal ausgeschrieben.
Bereits mit Dezember neu besetzt wird die zweite Führungsebene: die 2022 eingeführten fünf Direktionen – und das diesmal für gleich fünf Jahre! Davor wurden aber die Strukturen etwas verändert. Besonders auffällig ist der deutlich stärkere Fokus auf Digitalisierung und Innovation.
ÖGK-Obmann sitzt auch im Aufsichtsrat
Für Aufsehen im Gesundheitswesen sorgte zuletzt auch ÖGK-Obmann Peter McDonald mit seinen Sparplänen, Stichwort: Gebühr für Rettungstransporte. Auch er ist neues Mitglied im Kages-Aufsichtsrat, dazu kommen Routiniers wie Peter Ebner, Leiter der Landes-Finanzabteilung, und Belegschaftsvertreter. „Wir haben eine gute Mischung“, meint Umundum. Das Team findet sich gerade, bald steht auch eine große Klausur an.
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