Käufer will aussteigen

Millionendeal beim alten Hallenbad steht vor Aus

Kärnten
16.05.2025 10:00

Die Klagenfurter Hallenbad-Causa entwickelt sich zunehmend zu einem Drama. Nun geht es um das alte Hallenbadareal in der Gasometergasse, das 2021 geschlossen worden war. 2023 wurde es für neun Millionen Euro an die steirische Wohnbau-Gesellschaft GWS verkauft. Jetzt wackelt der Deal gehörig.

In Klagenfurt vergeht kein Tag ohne Neuigkeiten über Hallenbäder. Nun rückt das alte Hallenbadareal in der Gasometergasse, das 2021 geschlossen worden war, in den Mittelpunkt. Im Jänner 2023 wurde es für neun Millionen Euro an die steirische Wohnbau-Gesellschaft GWS Haring verkauft. Das war eine große Summe, eigentlich hatten sich die Stadtwerke nur die Hälfte für den Grundstücksverkauf erwartet.

Da wurde die GWS noch als Wohnbau-Errichter präsentiert. Davon ist keine Spur mehr.
Da wurde die GWS noch als Wohnbau-Errichter präsentiert. Davon ist keine Spur mehr.(Bild: Tragner Christian)
Das alte Hallenbadareal verfällt langsam.
Das alte Hallenbadareal verfällt langsam.(Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)

Vereinbart wurden zwei Raten, die mit der Umwidmung in Bauland und der Baugenehmigung bezahlt werden sollten. Bisher ist aber nichts passiert. Darum will der mächtige Entwickler Karl Haring, der mit der Haring Group dort Wohnungen errichten wollte, das Projekt nun wieder abstoßen.

Das Schreiben des Rechtsanwalts.
Das Schreiben des Rechtsanwalts.(Bild: zVg, Krone KREATIV)

Rechtsanwalt ging zur „Krone“
Der „Krone“ liegt das Schreiben seines Rechtsanwalts an die Stadt vor: Eine rechtskräftige Baubewilligung bis 30. Juni 2025 sei zeitlich nicht mehr zu schaffen. Demnach sei der Vertrag nicht mehr rechtswirksam, heißt es darin. Das Angebot der GWS sei schon am 16. August 2022 gemacht worden. Die Steirer schlagen daher eine einvernehmliche Vertragsauflösung vor, die in den nächsten 14 Tagen über die Bühne gehen soll.

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Eine rechtskräftige Baubewilligung ist bis 30. Juni 2025 zeitlich nicht mehr zu kriegen. Ob deswegen der Vertrag hinfällig ist, wird juristisch geprüft.

Hans Neuner, Stadtwerke-Aufsichtsratschef

Die Stadtwerke machen da jedoch nicht mit. „Die Umwidmung sollte bis 30. Juni durch sein. Die Sache liegt derzeit beim Land“, sagt STW-Aufsichtsratchef Hans Neuner. Die Baubewilligung sei zeitlich jedoch nicht mehr zu schaffen. Die Frage ist, zählt das als K.O.-Kriterium für den Vertrag? „Das wird nun juristisch überprüft. Wir steigen gegen die GWS nicht in den Ring, um zu verlieren.“

Verzögert worden sei das Verfahren aber vor allem aufgrund von Einsprüchen gegen den Bebauungsplan, die sogar aus den eigenen Reihen der Käufergruppe gekommen sein sollen – wie Insider berichten.

Neues Hallenbad in der Gasometergasse?
Verliert die Stadt tatsächlich, gibt es Stimmen, die am Areal in der Gasometergasse ein neues Hallenbad errichten wollen. Eine Widmung hätte man, alles ist bekannt. Finanziell wäre eine Neuerrichtung mit Tiefgarage möglicherweise sogar günstiger als das geplante Sportbad am Südring. Das kostet zumindest 75 Millionen Euro, die zu stemmen, fällt der Pleite-Stadt schwer. Mit dem alten Hallenbad in der Gasometergasse verbinden nicht nur die Klagenfurter selbst schöne Erinnerungen. Besonders die Sauna erfreute sich großer Beliebtheit – eine solche würde beim Sportbad wohl fehlen.

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