Türkischer Schuster:

„Ich habe viele Schuhe an die Caritas gegeben“

Leder, Garn, Nähmaschine: Ataer Kapakli hat das Handwerk von der Pike auf gelernt – das schätzen seine Kunden.(Bild: Mathis Fotografie)

Sein Großvater war Schuster, der Vater auch. Sie hatten ihre Werkstatt im historischen Zentrum Istanbuls. Die Hagia Sophia war nicht weit. Ihre imposante Kuppel mit den vier Minaretten gehört zu den ersten Kindheitseindrücken Ataer Kapaklis, dessen Werkstatt in einem unscheinbaren Haus an der Hauptstraße in Götzis (Vorarlberg) liegt. 

In dem kleinen Laden ist er seit vielen Jahren sein eigener Chef, hat keine Angestellten, repariert und verkauft Schuhe und Accessoires. Sein größter Fehler sei, sagt er, dass er leider mit seiner Meinung nicht hinterm Berg halten könne. Er rede, wie ihm der Schnabel gewachsen sei. Das irritiere oft die Kundschaft. Für unser Gespräch hat er im Verkaufsraum seiner Schuhmacherwerkstatt ein kleines Tischchen hergerichtet, serviert dem Fotografen und mir mit unaufdringlicher Gastfreundschaft Kaffee.