FACC will das nutzen

Indien wird nun zur Traumfabrik für die Luftfahrt

Oberösterreich
27.04.2025 14:00

Deutlich weniger Reisende, die in die USA wollten – eine Reaktion auf die Politik von Präsident Donald Trump orten Fluglinien und Hotelbetreiber beim Blick auf die aktuellsten Zahlen. Ein anderes Land macht sich dagegen auf, abzuheben: Indien! Zig neue Flughäfen werden gebaut, Fluglinien entstehen, Jets wurden bestellt. Mit der FACC will eine Firma aus Oberösterreich davon profitieren.

„Die bauen 50 Flughäfen und haben gerade 1000 Flieger bestellt.“ So beschrieb mit Julian Jäger der Vorstand des Flughafens Wien im Herbst 2023 gegenüber der „Krone“, welchen Boom die Luftfahrt in Indien gerade erlebt. Das bevölkerungsreichste Land der Welt hat sich bereit gemacht zum Abflug. „Indien schließt über die nächsten zehn, 20 Jahre auf. Da entstehen gerade große Airlines im Premium- und im Low-Cost-Bereich“, bestätigt Robert Machtlinger, Vorstandschef der FACC.

Airbus, Boeing und Co. sondieren Möglichkeiten vor Ort
Der Flugzeugzulieferer aus dem Innviertel stellt fest, dass die Flugzeughersteller wie Airbus und Boeing aufgrund der enormen Bestellmengen verstärkt den Markt in Indien sondieren – vor allem auch, was die Produktionskapazitäten angeht. „Es wird geprüft, welche Lieferketten schon bestehen und was man direkt vor Ort fertigen lassen kann“, weiß Machtlinger.

FACC-Vorstandschef Robert Machtlinger. (Bild: Wenzel Markus)
FACC-Vorstandschef Robert Machtlinger.

Und die Innviertler stehen hier schon in den Startlöchern. Denn: FACC ist bereits seit 2010 in Indien vertreten, hat einen eigenen Standort in Pune, an dem mittlerweile rund 130 Mitarbeiter tätig sind und der im Vorjahr enorm gewachsen ist. „Wir machen dort sehr viel Entwicklung, mittlerweile auch die eine oder andere IT-Lösung“, erzählt der Manager. Außerdem baut man aber auch auf die Verbundenheit zu einem Produktionspartner in Bangalore. „Die Partnerschaft gibt es jetzt seit 15 Jahren, und sie wächst“, so Machtlinger.

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Man geht davon aus, dass das weltweite Passagieraufkommen in den nächsten 20 Jahren auf neun Milliarden Passagiere pro Jahr steigen wird. Die Wachstumstreiber dafür sind vorrangig China und Indien.

Robert Machtlinger, Vorstandschef FACC

Für die Zauberformel „local for local“, die in Zeiten wachsender Unsicherheiten wegen Kosten, Zöllen, Handelsbeschränkungen und Ähnlichem immer wichtiger wird, fühlt sich die FACC gut aufgestellt. Machtlinger verweist auf die Standorte in Oberösterreich, auf das Werk in Kroatien, aber auch auf die Niederlassungen in Nordamerika, China und Indien: „Wir unterstützen unsere Kunden über unsere lokalen Standorte bestmöglich.“ Mit den Flugzeugherstellern tüftelt man derzeit an größeren Produktionspaketen, die dann direkt in Indien realisiert werden könnten.

„Keine Überraschung“
„Wir haben uns immer schon überlegt, wo wir Standorte machen, um nahe beim Kunden zu sein und um möglichst gut an der weltweiten Entwicklung teilhaben zu können. Es ist jetzt keine Überraschung, dass der asiatisch-pazifische Raum der Wachstumsmotor in der Luftfahrt ist“, gibt sich der Vorstandschef, dessen Vertrag zuletzt bis 2030 verlängert wurde, abgeklärt.

Gute Planbarkeit für die nächsten fünf, sechs Jahre
42.430 neue Flugzeuge werden weltweit bis 2043 benötigt. Das ist auch für die FACC gut, die Flügelspitzen genauso wie Triebwerksverkleidungen und Teile der Kabinenausstattung produzieren. Die Oberösterreicher verfügen laut eigenen Angaben über ein Langzeit-Orderbuch mit Aufträgen in Höhe von 5,8 Milliarden US-Dollar. Für die nächsten fünf, sechs Jahre kann man damit „auch sehr gut planen“, so Machtlinger.

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