Zwei Pensionistinnen helfen im Pflegeheim in Traun bei Betreuertätigkeiten aus. Mit dabei im Gepäck haben die beiden neben Spielen und Naschereien auch ein Hopfengetränk.
Frau Lederer kommt nach ihrem Mittagsschläfchen aus dem Zimmer. Draußen im Gemeinschaftsraum stehen Kaffee und Kuchen bereit. Außerdem ist das Spiel „Rummykup“ schon aufgebaut – Brigitte Hellriegel und Monika Kogler haben das bereits erledigt. Die beiden Pensionistinnen sind ehrenamtliche Helferinnen beim Roten Kreuz und kümmern sich einmal wöchentlich drei Stunden lang um Bewohner im Pflegeheim Traun. „Ich mache das seit 2019 und ich habe immer gesagt, wenn ich in Pension gehe, möchte ich mich mit anderen Menschen, die keinen oder wenig Besuch bekommen, beschäftigen“, so Frau Kogler.
Ein Kartenspiel, um das Gedächtnis zu fordern
Auf dem Tisch stehen ein Sechsertragerl Bier und ein Sackerl Chips. Daneben liegt ein Kartenspiel ausgebreitet. „Das ist für eine demente Dame. Ich lese ihr dann immer eine Frage von einer Karte vor und sie muss antworten. Das spielen wir oft und das ist auch als Gehirntraining gedacht“, erzählt Frau Hellriegel. Zur Belohnung gibt’s dann eine Flasche Bier. Monika Kogler macht diese unbezahlte Tätigkeit seit sieben Jahren. „Ich war lange Zeit im Altenheim beschäftigt und wollte das weitermachen. Jetzt besuche ich Frau Lederer. Ich möchte helfen und für diese Menschen da sein. Und man bekommt sehr viel zurück.“
„Sie kennen mich nicht und freuen sich trotzdem“
Viele Bewohner hier sind dement. Und trotzdem dankbar, dass jemand kommt, der Zeit mit ihnen verbringt. „Meine beiden Patienten sind schwer dement, erkennen mich nicht wieder. Aber sie freuen sich jedes Mal wieder, wenn sie mich sehen. Aber wer ich bin, wissen sie nicht“, nickt Frau Hellriegel. Zusätzlich zu den Besuchen im Altenheim erledigen die beiden mit jenen, die noch mobil sind, wöchentliche Einkaufsfahrten. „Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen“, sagt Frau Kogler. Frau Lederer drückt ihre Hände und schenkt ihrem „Engel“ ein dankbares Lächeln. „Es ist einfach zu wenig Personal da. Ohne die Ehrenamtlichen würde die Gesellschaft zusammenbrechen“, meint sie. Während des gemeinsamen Spielenachmittags kommt die 99-jährige Frau Ida aus ihrem Zimmer. „Der regelmäßige Besuch ist eine echte Freude“, so die hochbetagte Heimbewohnerin, die seit zehn Jahren hier ihr Zuhause gefunden hat. Auch das gesamte Pflegepersonal kümmert sich rührend um die „Gäste“.
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