Anti-Rassismus-Kampf

I: Ministerin lässt sich von Attacken nicht einschüchtern

Ausland
28.07.2013 15:41
Italiens erste dunkelhäutige Ministerin, Cecile Kyenge, die am Freitag erneut Opfer eines rassistischen Angriffs geworden ist, lässt sich nicht einschüchtern und verfolgt weiterhin ihre politischen Ziele. "Ich hatte nicht mit derart starken Angriffen gerechnet. Doch ich gebe nicht auf. Italien hat noch einen langen Weg vor sich", sagte die aus Kongo stammende Ministerin im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Sonntag.

Bei einer Veranstaltung ihrer Demokratischen Partei (PD) im norditalienischen Cervia warfen Unbekannte mit Bananen auf die 49-jährige Kyenge (siehe Infobox). Sie bezeichnete den Angriff vom Freitagabend als "Ohrfeige für die Armut" und als "Verschwendung von Lebensmitteln".

Für den bisher größten Eklat hatte der Vizepräsident des Senats und Spitzenpolitiker der rechtspopulistischen Oppositionspartei Lega Nord, Roberto Calderoli, vor rund zwei Wochen gesorgt. Er verglich Kyenge mit einem Orang-Utan. Auch im Internet und in der Öffentlichkeit wurde Kyenge zuletzt immer wieder beschimpft und sogar bedroht.

Ministerin hat keine Angst um eigene Sicherheit
Kyenge, die seit ihrem Amtsantritt vor drei Monaten wiederholt zum Opfer rassistischer Beleidigungen geworden war, betonte, sie bange nicht um ihre eigene Sicherheit, sondern um jene ihrer beiden Töchter im Alter von 20 und 17 Jahren. Diese würden sie stark unterstützen und ihr Mut machen.

Reform des Staatsbürgerschaftsrechts polarisiert
Die Ministerin will am kommenden Dienstag einen Plan zur Bekämpfung von Rassismus im Beruf, in der Schule und im Sport vorstellen. Diese Kampagne soll mit Verbänden, Lokalinstitutionen und Ministerien vorangetrieben werden. Kyenge ist vor allem wegen ihrer Forderung, in Italien geborenen Kindern automatisch die Staatsbürgerschaft zu geben, auf viel Kritik gestoßen.

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