Nach Laugenangriff
USA: Frau erhielt nach mehr als 50 OPs neues Gesicht
Die Attacke ihres Ex-Mannes, der wegen des Angriffs eine lange Haftstrafe im Gefängnis abbüßt, machte aus der hübschen Frau (im Bild 3 rechts neben ihrer Schwester Kesstan) ein Monster, vor dem Kinder wegrannten, wie US-Sender berichteten. Aber sie war - nach mehr als 50 Operationen und einem künstlichen Tiefschlaf - am Leben und kämpfte trotz der großflächigen Verätzungen, die sie auf einem Auge völlig und auf dem anderen Auge nahezu blind werden ließen, weiter.
Vier Jahre nach Attacke kam Angebot ihres Lebens
2011 schließlich erhielt Tarleton eine gute Nachricht: Ein auf Verbrennungsopfer spezialisiertes Krankenhaus in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts machte ihr das Angebot ihres Lebens. Dr. Bohdan Pomahac, ein Transplantationsexperte, der im selben Jahr mit der ersten erfolgreichen Gesichtstransplantation bei einem damals 25-jährigen Texaner für Aufsehen in den USA gesorgt hatte (siehe Infobox), willigte ein, mithilfe seines Teams das komplette Gesicht der Frau zu erneuern.
Es dauerte aber weitere 14 Monate, bis ein entsprechender Spender gefunden wurde, da Tarleton infolge der vorherigen Eingriffe zu viele Antikörper in ihrem Blut hatte und mit Abstoßreaktionen auf die ersten Versuche reagierte. Im Februar 2013 kam es schlussendlich zur 15-stündigen Operation. Muskeln, Sehnen, Nerven wurden ersetzt - Tarleton bekam ein neues Gesicht.
Zunächst befürchteten die Ärzte, dass auch dieser Versuch fehlschlagen würde, da die 44-Jährige erneut Abstoßreaktionen zeigte. "Wir hatten einige schlaflose Nächte", gab Pomahac gegenüber dem US-Sender CNN zu. Aber dann konnte die Medikation gut eingestellt werden, sodass das Immunsystem der Frau in Schach gehalten wird.
Zahlreiche Spender finanzierten Operationen
Nun beginnt für Tarleton, die nur durch die zahlreichen Spenden privater Unterstützer und durch Sozialhilfen des Staates ihre Operationen und Behandlungen finanzieren konnte, ein neues Leben mit ihren beiden Töchtern (zwölf und 14 Jahre). Die 44-Jährige nimmt seit geraumer Zeit Klavierunterricht. Ihr Lehrer, Sheldon Stein, ist seither eine große Stütze für die Frau, die langsam wieder lernt, zu lächeln und andere Gesichtsausdrücke zu zeigen.
"Habe noch kein Gefühl, werde aber wieder küssen können"
Der größte Wunsch der 44-Jährigen ist, ihre derzeitige "große Liebe", wie sie betont, eines Tages küssen zu können. "Ich kann die Lippen noch nicht spitzen und habe auch derzeit kein Gefühl, aber ich weiß, dass dieser Tag kommen wird", sagte sie in einem Interview mit CNN.
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