Nach 3. Wahlschlappe

FP-Chef Strache: ‘Niederzufallen ist keine Schande’

Österreich
29.04.2013 13:59
Die FPÖ will sich nach der dritten Wahlschlappe in Folge verstärkt um Nichtwähler bemühen, wie Bundespartei-Obmann Heinz-Christian Strache am Montag in einem Facebook-Eintrag ankündigte. Und auch FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl räumte im ORF-Radio ein, man habe "Wähler in den Nichtwählerbereich verloren" und werde an besseren Mobilisierungsstrategien arbeiten. Aus einigen Landesorganisationen kamen indes mahnende Worte in Richtung Nationalratswahl.

"Niederzufallen ist keine Schande. Liegen zu bleiben wäre eine Schande", schrieb Strache auf Facebook mit Blick auf die jüngsten Wahlergebnisse. Die Freiheitlichen hatten ja in Kärnten, Niederösterreich und Tirol teils empfindliche Rückgänge zu verzeichnen gehabt (siehe Infobox). "Wir müssen in Zukunft alle Nichtwähler mobilisieren", so der Vorsatz des Parteiobmanns fürs weitere Wahljahr 2013. Auch im BZÖ-Teich gelte es zu fischen. Ziel sei weiterhin, bei der Nationalratswahl "stärkste Österreich-Partei" zu werden. Auch den Kanzleranspruch will man weiterhin stellen, versicherte Kickl.

"Auf Wahlkampfmaschine Strache verlassen ist zu wenig"
Der Landesparteisekretär der Wiener FPÖ, Hans-Jörg Jenewein, warnte indes davor, sich ausschließlich auf Wahlkämpfe zu verlassen: "Das reicht nicht, wenn man über einen großen Teil der Legislaturperiode abgetaucht war", erklärte er. Das habe sich offenbar in Tirol gezeigt - auch wenn er die Verhältnisse dort nicht kritisieren wolle, da er sie nicht so genau kenne, wie er betonte.

Defizite, die man "aufgerissen" habe, könne man in wenigen Wochen aber nicht aufholen, zeigte sich Jenewein überzeugt. Man müsse auch vor dem Wahlkampf versuchen, die Themenführerschaft zu erlangen. Im Bund verfüge die FPÖ mit Strache zwar über einen sehr starken Kandidaten, aber auch hier gelte: "Sich im Herbst auf die Wahlkampfmaschine Strache verlassen zu wollen, wäre zu wenig."

Solchen Stimmen kontert Kickl: Es sei der "Zug der Zeit, dass Personen im Vordergrund stehen". Mit einem "Strache-Wahlkampf" ist daher zu rechnen.

Freiheitliche mit "Strukturproblem" in manchen Bundesländern
Vorarlbergs FPÖ-Chef Dieter Egger sieht in manchen Bundesländern zwar ein "Strukturproblem" der Freiheitlichen, für die Nationalratswahl im Herbst gibt er sich aber optimistisch. Zum einen sei die Bundespartei strukturell gut aufgestellt - besser als in manchen Ländern -, zum anderen herrschten bei einer Nationalratswahl andere Gesetzmäßigkeiten als bei Landtagswahlen. "Das kann man nicht vergleichen", so Egger am Montag.

Salzburgs FP-Chef: "In Tirol haben sie keinen Karl Schnell"
Betont zuversichtlich geht der Salzburger FPÖ-Chef Karl Schnell am kommenden Sonntag ins Rennen: "Viele werden ihr blaues Wunder erleben." Zum Wahlausgang in Tirol meinte er, das Ergebnis "war zu erwarten - in Tirol haben sie leider keinen Karl Schnell". In Kärnten sei der Wahlausgang "klar" gewesen, in Niederösterreich habe die FPÖ wegen des Überraschungseffekts durch das Team Stronach verloren.

Ratschläge für NR-Wahl bei der nächsten Sitzung
Der steirische FPÖ-Landesobmann und Landesrat Gerhard Kurzmann will nach der Tiroler Landtagswahl der Bundespartei für die Nationalratswahl öffentlich keine Ratschläge erteilen. Die Situation habe man in der nächsten Vorstandssitzung des Bundespartei zu analysieren. Er habe allerdings immer gesagt, dass man z.B. gegenüber der EU kantiger auftreten und freiheitlichen Positionen klarer vertreten müsse.

"Man kann nicht jede Wahl gewinnen"
Die Kärntner FPÖ bewertet das Abschneiden ihrer Tiroler Parteifreunde gar als "kleinen Erfolg", wie Parteiobmann Christian Leyroutz am Montag erklärte. Tirol sei ein "Sonderfall", zum einen wegen der elf Listen, zum anderen, weil die ÖVP die Landeshauptmannfrage in den Mittelpunkt gestellt habe und die Freiheitlichen an den Rand gedrängt worden seien. "Man kann nicht jede Wahl gewinnen", sagte Leyroutz. Einen Negativtrend für die FPÖ sieht er nicht, Parteichef Strache werde für die Nationalratswahl im Herbst rechtzeitig die richtigen Themen präsentieren.

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