Wien-Marathon

Triumph für Sugut – Gebrselassie holt den Halbmarathon

Sport
14.04.2013 11:08
Henry Sugut hat den Hattrick beim Wien-Marathon geschafft. Der 27-jährige Kenianer gewann am Sonntag bei guten Laufbedingungen in 2:08:19 Stunden, verfehlte damit den von ihm im Vorjahr aufgestellten Streckenrekord von 2:06:58 aber doch deutlich. Der Sieger von 2010, 2012 und 2013 führte einen Fünffachsieg für sein Heimatland an. Bei den Frauen triumphierte mit Flomena Cheyech ebenfalls eine Läuferin aus Kenia, ihre 2:24:34 sind die drittschnellste Wien-Zeit. Den Halbmarathon hatte zuvor wie erwartet Wunderläufer Haile Gebrselassie aus Äthiopien in 61:14 Minuten für sich entschieden.

Bei plus 12 Grad hatte sich der Marathon-Tross um 9.00 Uhr auf der Wagramer Straße vor der Reichsbrücke in Bewegung gesetzt, mit 41.326 Aktiven für alle Bewerbe verzeichneten die Organisatoren bei der 30. Auflage einen Melderekord.

Die Marathon-Spitze lag bei der Fünf-Kilometer-Marke 15 Sekunden unter der angepeilten Zeit und war damit auf Kurs Richtung Streckenrekord. Allerdings entwickelte sich aufgrund der Größe des Spitzenfeldes ein taktisches Rennen, in dem eine neue Wien-Bestleistung immer unmöglicher wurde. Aus einer bei Kilometer 32 noch sechsköpfigen Spitzengruppe wurde rasch ein Trio mit den späteren Podestathleten.

Sugut: "Ich bin sehr stolz"
Sugut arbeitete sich auf dem vorletzten Kilometer einen kleinen Vorsprung heraus, den er bis ins Ziel kämpfe. Er siegte vor Solomon Kiptoo (2:08:34) und dem in Österreich lebenden und trainierenden Geoffrey Ndungu (2:08:42). "Ich bin sehr stolz, dass ich zum dritten Mal in Wien gewonnen habe. Ich bedanke mich bei den Zuschauern, die mich an der Strecke so stark unterstützt haben", sagte Sugut.

Es sei ein bisschen zu warm gewesen, zudem seien die Gegner stärker gewesen als im vergangenen Jahr. Deshalb habe es auch Extra-Kraft gekostet, sie hinter sich zu lassen, sagte Sugut. "Aber ich hatte Selbstvertrauen, ich habe mich an die vergangenen Jahre erinnert, als ich in Wien war." Sein Bruder, ebenfalls ein Läufer, habe ihn angespornt, wieder in Wien zu laufen, und seinen Sieg auch vorhergesagt.

Cheyech verbessert persönliche Bestzeit
Bei den Frauen verbesserte Cheyech ihre persönlichen Bestleistung um zehn Minuten, sie galt als Geheimtipp, hatte sie doch am 3. März in Rom-Ostia die Weltklasse-Halbmarathonzeit von 67:39 Minuten erreicht. Es ist die drittschnellste Wien-Zeit, den Rekord hält seit dem Jahr 2000 die Italienerin Maura Viceconte in 2:23:47.

Zweite wurde die Äthiopierin Meskerem Assefa (2:31:18) vor ihrer Landsfrau Eyerusalem Kuma (2:32:24), die erst kurzfristig verpflichtet worden war. Die als Mitfavoritin gehandelte Kebebush Haile gab auf.

"Das habe ich nicht erwartet, dass ich so schnell sein kann. Aber ich habe ein sehr gutes Training daheim absolviert, mein Trainer hat schon gesagt, dass ich eine gute Zeit laufen kann", meinte Cheyech. Auch sie hatte die Temperaturen nicht so warm erwartet. Um die Mittagszeit, als die zahlreichen Hobbyläufer noch unterwegs waren, waren es in der Sonne an die 20 Grad.

Fankhauser als 16. bester Österreicher
Österreicher suchte man im Vorderfeld der Ergebnislisten vergebens. Peter Fankhauser kam in 2:35:12 auf den 16. Platz, Natalia Steiger in 2:57:43 auf den elften Rang. "Ich hatte die letzten zwölf Kilometer Krämpfe, habe mich aber ins Ziel gekämpft. Aber deshalb ist es so eine schlechte Zeit geworden", sagte Fankhauser, für den es der letzte Marathon war.

Österreichs aktuell stärkster Mann über 42,195 Kilometer, der Oberösterreicher Günther Weidlinger, läuft am kommenden Sonntag den Marathon in Linz.

Gebrselassie: "Wunderbare Atmosphäre"
Gebrselassie war zum dritten Mal in Folge in Wien am Start, 2011 siegte er in 60:18 Minuten, 2012 in 60:52. Die Voraussetzungen waren aber jeweils andere, beide Male waren es Jagdrennen, vor zwei Jahren war er hinter dem Marathonfeld gestartet, vergangenen April galt es im Halbmarathon-Verfolgungsrennen die Britin Paula Radcliffe abzufangen.

Dieses Mal startete er in einer Fünfergruppe, die anderen Läufer konnten aber nicht mithalten. Ab Kilometer zehn hatte er die Konkurrenz komplett abgeschüttelt und war alleine unterwegs.

"Es ist eine wunderbare Atmosphäre, ein fantastisches Rennen. Hier muss man einfach dabei sein, die Leute unterstützen die Läufer und feiern ein Fest", sagte Gebrselassie im Ziel mit einem großen Lächeln im Gesicht. Mit seiner Zeit war er zufrieden. "Sie ist gut. Ich wollte aber schon schneller laufen, und es wäre auch möglich gewesen. Ich bin es aber zu schnell angegangen, ich hätte wirklich langsamer beginnen sollen", erklärte er.

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(Bild: KMM)



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