Wien-Besucher wundern sich immer über den tiefen Graben, der den Stadtpark teilt, für das kleine Rinnsal, das dort durchfließt. Liebhaber des Films „Der dritte Mann“ staunen über das gewaltige Kanalnetz unter der Stadt. 100 Jahre später wissen wir, wozu es gedacht war.
Beide Bauwerke haben Wien vor den ärgsten Folgen des Jahrhundert-Hochwassers verschont. So weitsichtig und solide hatte man vor mehr als 100 Jahren Infrastruktur geplant und errichtet!
Solche Glücksfälle, eine Stadtplanung vom Feinsten, ergeben sich, wenn eine Metropole einen Visionär als Architekten und einen mutigen Macher als (heute viel kritisierten) Bürgermeister hat. Die Bändigung der Sturzflut war Wiens spätes Dankeschön.
Niederösterreich hatte Schutzengel der anderen Art: Tausende freiwillige Feuerwehrleute, Berufsassistenten, Bundesheer. Alle haben bis an die Grenzen der Erschöpfung Hilfe geleistet, und das System hat perfekt funktioniert. Aber gegen die Kräfte der rasenden Natur konnte nur das Schlimmste verhindert werden.
Dem Argument, Maßnahmen Einzelner gegen den Klimawandel würden nicht helfen, wenn viele andere die Welt tausendfach verseuchen, kann man nur ein altertümlich klingendes, Martin Luther zugeschriebenes Zitat entgegensetzen: „Und wüsste ich, dass die Welt morgen stürbe, ich würde noch heute ein Apfelbäumchen pflanzen.“
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