Polizei auf der Jagd

Indien: Wolfsrudel soll 9 Menschen getötet haben

Ausland
02.09.2024 13:18

In Indien jagen mehr als 150 Polizisten ein Rudel Wölfe, das neun Menschen getötet haben soll, acht davon Kinder. „Fangt die Wölfe um jeden Preis“, hieß es am Montag in einer Anordnung des Regierungschefs des Bundesstaats Uttar Pradesh im Norden des Landes.

Neben den bewaffneten Kräften und dutzenden Forstbeamten werden auch Drohnen bei der Suche nach den Tieren eingesetzt, wie Renu Singh vom staatlichen Forstdienst mitteilte. Bisher wurden den Angaben zufolge vier Wölfe eingefangen.

Die tödlichen Wolfsangriffe ereigneten sich über die vergangenen zwei Monate hinweg. Zuletzt war ein Sechsjähriger am Sonntag vor seinem Elternhaus angegriffen worden, seine Mutter konnte den Buben in letzter Minute retten.

Verängstigte Anrainer halten Nachtwachen
Im nördlich gelegenen Uttar Pradesh halten die verängstigten Anrainer inzwischen Nachtwachen, setzen Wachhunde ein und zünden Feuerwerkskörper, um die Raubtiere fernzuhalten. Einige Dorfbewohner würden zudem Elefanten-Dung anzünden oder Fallen mit dem Urin von Kindern stellen, berichteten lokale Medien.

Experten zufolge greifen Wölfe Menschen oder Nutzvieh nur als letzten Ausweg an, wenn sie sonst nichts zu fressen finden. Doch Wildhüter gaben an, Hochwasser infolge sintflutartiger Regenfälle hätten das Revier der Wölfe überschwemmt und sie in stärker besiedelte Gebiete getrieben.

Die Hochwasser hätten einen „Mangel“ verursacht, der die Wölfe dazu gebracht habe „Risiken einzugehen, die sie sonst nicht ins Auge fassen würden“, sagte Ajeet Kumar Singh, der an der Wolfsjagd teilnimmt, der Zeitung „Times of India“.

Die Graslandebenen des Bezirks Bahraich liegen etwa 50 Kilometer südlich der Grenze zu Nepal, wo dichte Wälder die Ausläufer des Himalajas bedecken. Die Mehrheit der rund 3000 in Indien lebenden Wölfe überlebt außerhalb von Schutzgebieten, oft in nächster Nähe zu Menschen.

Lebensraum der Wölfe schrumpft
Die Zahl der Wölfe ist jedoch wegen schrumpfender Lebensräume und Mangel an Beutetieren zurückgegangen. Die jüngsten Angriffe haben im Nachbar-Bundesstaat Bihar eine Hysterie entfacht. So schlug ein Mob einen Schakal tot, der fälschlicherweise für einen Wolf gehalten wurde.

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