Eine Kollision sei zwar "höchst unwahrscheinlich", teilte die NASA am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit, man arbeite aber vorsichtshalber trotzdem mit Satellitenbetreibern zusammen und informiere sie über die berechnete Flugbahn von 2012 DA14.
Rekordannäherung auf 28.000 Kilometer
Der rund 45 Meter große Asteroid soll sich am Freitag kommender Woche mit einer Geschwindigkeit von 7,6 Kilometern pro Sekunde (27.360 km/h) der Erde bis auf 28.000 Kilometer nähern - so nah wie nie zuvor seit Beginn der Beobachtungen ein Asteroid dieser Größe.
Bei seinem Vorbeiflug wird 2012 DA14 dabei auch die Bahn zahlreicher Kommunikations- und Erdbeobachtungssatelliten kreuzen, die in einer Höhe von 36.000 Kilometer der Erddrehung folgen. Der Gesteinsbrocken wird damit zwischen diesen geostationären Satelliten und jenen, die im sogenannten Low Earth Orbit zwischen 200 und 1.500 Kilometern die Erde umkreisen - wie etwa die Internationale Raumstation ISS (rund 400 Kilometer) -, hindurchzischen.
Keine Kollisionsgefahr mit der Erde
Die NASA-Astronomen sehen keine Gefahr für eine Kollision des Asteroiden mit der Erde, man kenne seine Bahn gut genug, um dies auszuschließen. Allerdings wird der Einfluss der Erdanziehungskraft die Bahn von 2012 DA14 deutlich verändern und etwa seine Umlaufzeit um die Sonne von derzeit 366 Tagen auf 317 Tage verkürzen, so Rudolf Dvorak vom Wiener Astronomieinstitut.
Das Himmelsspektakel, das voraussichtlich gegen 20 Uhr MEZ stattfinden wird, kann neuesten Berechnungen zufolge aller Wahrscheinlichkeit nur in Australien, Asien und Osteuropa und auch dort nur mit einem Teleskop beobachtet werden.
Asteroid erst vor einem Jahr entdeckt
Der am 23. Februar 2012 entdeckte Asteroid kreist auf einem der Erdbahn ähnlichen Orbit (Bild 2) in etwas mehr als einem Jahr um die Sonne. 2012 DA14 zählt zu den sogenannten Apollo-Asteroiden, das sind jene erdnahen Objekte, die die Erdbahn kreuzen können. Ursprünglich stammt er mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter, wo mehr als 400.000 solcher Objekte erfasst sind. Durch Kollisionen und den Schwerkrafteinfluss der Planeten können einzelne Gesteinsbrocken aus diesem Gürtel in eine andere Umlaufbahn um die Sonne katapultiert werden.
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