Das Team um Prof. Christian Kubisch von den Humangenetik- Instituten der Universitäten Bonn und Köln sowie Prof. Hartmut Göbel von der Schmerzklinik Kiel hatte das Erbgut in Familien mit gehäuftem Auftreten der so genannten Migräne mit Aura und Migräne ohne Aura untersucht. Seit längerem ist bekannt, dass sich diese Migräneformen in betroffenen Familien häufen, was auf eine genetische Veranlagung deutet.
Die Forscher entdeckten Gen-Veränderungen, die die Erregbarkeit der Nervenzellen stören. Folge kann unter bestimmten Umständen ein Zusammenbruch der Energieversorgung der Nerven sein. Daraufhin "entgleise" die Steuerung der Nervenfunktion, Schmerz auslösende Botenstoffe würden von den Nervenzellen ungehindert freigesetzt und verursachten die hämmernden Migräne-Kopfschmerzen.
Bisher seien nur Erbgutveränderungen für extrem seltene Migräne- Unterformen bekannt gewesen, sagte ein AOK-Sprecher. Die Migräne mit Aura, bei der den Kopofschmerzen oft charakteristische Sehstörungen vorausgehen, und Migräne ohne Aura sind den Angaben zufolge für mehr als 99 Prozent aller Migräne-Attacken verantwortlich. Die neuen Forschungsergebnisse könnten künftig Diagnose und Behandlung verbessern. Nach Zahlen der AOK leiden rund 14 Millionen Menschen in Deutschland an Migräne.
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