"Und, wo geht’s hin? Auf die Malediven?", fragen meine Nachbarn im Scherz, als ich ihnen im Stiegenhaus mit dem Koffer in der Hand entgegenkomme. "Genauso ist es", antworte ich mit einem breiten Grinsen. "Echt? Wow!", sind die beiden baff. Palmenstrände, türkisblaues Wasser – das sind die Bilder, die einem in den Kopf kommen, wenn man an den Inselstaat im Indischen Ozean denkt. Im Flugzeug dann das zweite Wow-Erlebnis: Aus der Vogelperspektive sehen die Atolle aus wie Pfauenaugen.
Von der Flughafeninsel, die direkt neben der Hauptinsel Male liegt und wie eine schwimmende Landebahn aussieht, geht es entweder mit einem Wasserflugzeug oder mit einem Schnellboot weiter zu einer der Inseln. Wie viele es genau sind, weiß man nicht. Ungefähr 1.200. Immerfort verschwinden Inseln, um an anderer Stelle neu zu entstehen. Anfang der 1970er wurden die ersten Urlaubsresorts eröffnet. Heute werden mehr als 100 Eilande touristisch genutzt. Manche Inseln sind so klein, dass man sie in einer Viertelstunde zu Fuß umrunden kann.
Bunte Unterwasserwelt und Schirmchendrinks
Wenn man auf so einer Insel die Füße in den Sand steckt und die Seele baumeln lässt, im bacherlwarmen Wasser plantscht, beim Schnorcheln in die bunte Unterwasserwelt eintaucht, wenn man unter einer Palme ein gutes Buch liest und dazu einen Melonen-Ananas-Spieß gereicht bekommt, wenn man in der Strandbar mit einem Schirmchendrink in der Hand zusieht, wie die Sonne untergeht, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes – da dauert es nicht lange, und man wähnt sich im Paradies auf Erden. Am Abend kann man am Strand Krabben "tanzen" sehen. Und Riffhaien beim Jagen zuschauen. Von denen wimmelt es dort nämlich nur so! Für die Fischlein sind die Mini-Haie brandgefährlich, für Menschen aber nicht, wird einem versichert.
Wem es auf einer kleinen Insel auf Dauer zu eng wird, der kann einen "Boattrip" unternehmen. Male ist allemal einen Abstecher wert. 125.000 Menschen drängen sich dort auf engstem Raum. Mehr als ein Viertel der Inselfläche wurde dem Meer abgetrotzt. Während man in unseren Breiten in manchen Gegenden fast schon froh sein muss, wenn man beim Wirt etwas zu trinken bekommt, wird einem auf den Malediven jeder Wunsch von den Augen abgelesen.
Einheimische bleiben unter sich
Einheimische bekommt man allerdings kaum zu Gesicht. Die Leute, die auf den Touristeninseln arbeiten, kommen meist aus Ländern wie Sri Lanka oder Bangladesch. Und zu den insgesamt 203 Inseln, auf denen die Malediver leben, haben Touristen keinen Zutritt. Man will, so scheint es, unter sich bleiben. Der Klimawandel stellt für die Malediven eine ernste Bedrohung dar. Die wenigsten Inseln ragen höher als einen Meter über den Meeresspiegel. Steigt er, würde ein Großteil des Urlaubsparadieses von der Landkarte verschwinden. Nicht auszudenken!
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