Kein Humor

Türkei: TV-Sender für Simpsons-Witz über Gott bestraft

Ausland
03.12.2012 15:03
Die türkischen Medienwächter finden Witze über Gott überhaupt nicht lustig. Der Sender CNBC-E wurde deshalb wegen einer Folge der populären US-Zeichentrickserie "Die Simpsons" zu einer Geldstrafe von umgerechnet rund 23.000 Euro verurteilt, berichtete die Tageszeitung "Hürriyet" am Montag. In der Episode sei Gott als Untertan des Teufels dargestellt worden und habe dem Satan sogar Kaffee serviert, so die Kritik der Fernsehaufsichtsbehörde RTÜK.

In der von der Behörde monierten Folge der auch in der Türkei sehr beliebten Simpsons sei unter anderem gesagt worden, dass es keinen Gott gebe, hieß es laut "Hürriyet" in dem Bericht von RTÜK. Die Behörde begründete die Strafe außerdem damit, dass die Serie sich in der besagten Episode über Gott lustig mache und junge Leute zur Gewalt aufrufe, indem sie Morde als göttlichen Befehl darstellt. Eine der Serienfiguren missbrauche demnach die Religion einer anderen, um diese zu Morden aufzurufen.

"Gott und Satan in Menschengestalt dargestellt"
"In einer Szene wird die Bibel öffentlich verbrannt und Gott und Satan werden in Menschengestalt dargestellt", hieß es in dem Bericht der Aufsichtsbehörde weiter. Diese Darstellungen könnten als Beleidigung von religiösen Gefühlen verstanden werden und müssten daher bestraft werden, begründeten die Medienwächter ihre Kritik.

RTÜK machte schon häufiger mit Sanktionen gegen angebliche unmoralische Auswüchse in den Medien von sich reden. So hatte die Behörde in den vergangenen Monaten unter anderem eine Krimiserie mit dem Argument gerügt, die Hauptfigur, eine Art türkischer Schimanski, sei ein schlechtes Vorbild für die Jugend. Eine auch von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan kritisierte Fernsehserie über den osmanischen Sultan Süleyman den Prächtigen bekam eine Strafe wegen Gewaltverherrlichung.

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