Bizarres Angebot

Trump wirft PR-Bömbchen auf Präsident Obama

Ausland
24.10.2012 21:56
Immobilien-Tycoon Donald Trump bringt sich mit einem bizarren Angebot in den US-Präsidentschaftswahlkampf ein. Wenn Präsident Barack Obama alle seine persönlichen Dokumente wie Reisepass und Universitätsabschlüsse publik macht, werde er fünf Millionen Dollar für einen guten Zweck spenden, verkündete Trump am Mittwoch via Facebook und Twitter. Der Unternehmer will damit den Vorwurf der "Truther"-Bewegung, die anzweifelt, dass Obama in den USA geboren wurde, wieder aufs politische Parkett bringen.

Donald Trump wolle geheime Informationen über US-Präsident Barack Obama präsentieren, war im Vorfeld über einen möglicherweise wahlentscheidenden Coup des Immobilien-Tycoons spekuliert worden. "Ich habe etwas sehr, sehr Großes, was den Präsidenten betrifft. Es wird riesig werden", hatte der Multi-Milliardär und Unterstützer des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney am vergangenen Montag im konservativen Nachrichtensender Fox News verkündet. Am Mittwoch wolle er demnach via Twitter und Facebook eine Bombe zünden und damit den Kampf um das Weiße Haus entscheiden - zu Ungunsten Obamas. Geworden ist aus der Bombe letztlich ein PR-Bömbchen.

Trump: "Obama nicht transparent"
Nichtsdestotrotz sorgt Trump mit einem Angebot an den Präsidenten für Schlagzeilen. "Obama ist der am wenigsten transparente Präsident in der Geschichte dieses Landes", heißt es in einem auf Facebook veröffentlichten Statement des Unternehmers. Große Teile von Obamas Laufbahn lägen demnach im Dunklen. Der Präsident habe Millionen an Prozesskosten bezahlt, um dafür zu sorgen, dass Lücken in seiner Vergangenheit auch weiterhin Lücken bleiben würden, so der 66-Jährige.

Millionen besorgter US-Bürger, so Trump, hätten ihn auf Facebook und Twitter um seine Unterstützung gebeten. Tenor des Volks: Er möge doch helfen, die offenen Fragen zu Obamas Lebenslauf ein für alle Mal zu klären. Das immer wieder heftig diskutierte Thema endlich vom Tisch zu haben, sei ihm stolze fünf Millionen Dollar wert, will Trump der Forderung des Volks nach Aufklärung nun eigenen Angaben zufolge nachkommen.

Trump will inoffizieller "Sprecher" des Volks sein
"Daher habe ich einen Deal für den Präsidenten - einen Deal, den er meiner Meinung nach nicht ablehnen kann", tönt er in dem Statement, in dem er sich zum inoffiziellen "Sprecher" der Bürger hochstilisiert. Sollte der Präsident das Angebot annehmen und alle seine persönlichen Dokumente veröffentlichen, werde das Geld an eine gemeinnützige Organisation gehen, die Obama selbst auswählen könne. Das Angebot stehe allerdings nur bis Ende des Monats. Am 31. Oktober bis spätestens 17 Uhr müssen die Unterlagen demnach eingetroffen sein, heißt es dazu in dem Schreiben.

So skurril das Angebot klingen mag, es ist nicht das erste Mal, dass Trump im Zusammenhang mit Obamas Lebenslauf für Schlagzeilen sorgt. Der Unternehmer ist ein prominenter Anhänger der sogenannten "Truther"-Bewegung, die bezweifelt, dass Obama tatsächlich in den USA geboren wurde. So hatte der 66-Jährige im vergangenen Jahr immer wieder medienwirksam infrage gestellt, ob Obama - der Sohn eines Kenianers ist - ein echter Amerikaner sei, und die Veröffentlichung seiner Geburtsurkunde gefordert. Obama, der in Hawaii geboren ist, gab tatsächlich nach und machte das Dokument publik.

Lässt sich Obama auf Provokation ein?
Dass Trump jetzt fünf Millionen Dollar für weitere Dokumente lockermachen will, dürfte dem Immobilien-Tycoon im Falle einer Ausbezahlung jedenfalls kein Loch in die Geldbörse brennen. Und alleine durch die Medienpräsenz macht sich das stolze Sümmchen für Trump wohl auch locker wieder bezahlt. Obamas Wahlkampfteam wollte sich wohl auch deshalb gar nicht erst zu Trumps jüngster Provokation äußern. Dass sich der Präsident auf den Deal einlässt, gilt als unwahrscheinlich. Womit sich die "Truther" rund um Trump erst recht in ihrem Verdacht, Obama habe etwas zu verheimlichen, bestätigt fühlen werden.

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