GUTEN MORGEN

Menschenjongleur | Üble Machenschaften

Menschenjongleur. René Benko, der Tiroler Immobilienjongleur ist – oder war? – vor allem auch ein Menschenjongleur. Er wusste ganz genau, wofür er wen einspannt, wofür er wen braucht, wofür er wen bezahlt . Als sich die Schlinge um sein Signa-Imperium zusammenzuziehen begann, als die Prüfer der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der Österreichischen Nationalbank begannen, das Geflecht in diesem Imperium zu prüfen, zu entwirren und Banken zu warnen, läuteten wenig überraschend alle Alarmglocken beim Selfmade-Man, der da längst wusste, dass er Hilfe benötigt, um aus dem sich abzeichnenden Schlamassel wieder herauszufinden. Am Sonntag, 23. Juli 2023, wollte, wie heute Benko-Insider Rainer Fleckl in der „Krone“ berichtet, der damals in Schieflage geratende Tiroler offenbar seinen engen Vertrauten Sebastian Kurz für mögliche Interventionen zum Thema Banken-Prüfung einspannen. Benko hatte Kurz die Lebensläufe zweier führender Bankenprüfer, die anscheinend von einem Beratungsunternehmen ausgeforscht worden waren, übermittelt. Österreichs Altkanzler will laut einem Sprecher jedoch „keine Aktivitäten“ zu diesem hochsensiblen Thema entwickelt haben, wie er versichert. Dazu hat die Nationalbank eine Prüfung der Vorgänge angekündigt.

Üble Machenschaften. Bei einem anderen von Benko eingespannten Altkanzler weiß man mittlerweile schon mehr über Interventionshilfen zugunsten des Jongleurs. Der seit 2009 im Sold des Tirolers stehende ehemalige SPÖ- und Ex-Regierungschef Alfred Gusenbauer bekam am selben Tag wie Kurz die Lebensläufe der Prüfer mit dem Ersuchen um Rückruf. Und der Sozialdemokrat lieferte: Er wandte sich mit Fürsprache für Benko an Helmut Ettl, einen der beiden Vorstände der Finanzmarktaufsicht (FMA), der der SPÖ zugerechnet wird. Ettl ist neben anderen Funktionen in wichtigen Europäischen Finanzgremien vor allem Mitglied im Aufsichtsgremium der Bankenaufsicht der EZB. Und so schrieb Genosse Gusenbauer an den „Lieben Heli!“, beschrieb die Prüfungen als „irritierend“, wo doch, wie Gusenbauer versicherte, Signa „2023 in Deutschland und Österreich Immobilien im Wert von mehreren Hundert Mio. € erfolgreich transaktioniert“ habe. Er lobte den Zustand der, wie man heute weiß, bereits schwer angeschlagenen Signa über den grünen Klee und ersuchte Ettl um Unterstützung. Ja, was für üble Machenschaften – und so einer war führender Sozialdemokrat und ist noch immer nicht bereit, seine „Gesinnungsgemeinschaft“ zu verlassen…

Kommen Sie gut durch den Mittwoch!

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