Sechs Stunden nachdem der russische Präsident Wladimir Putin den Verkehrsminister Roman Starowoit entlassen hatte, wurde dieser am Montag tot in seinem Auto aufgefunden. Er soll eine Schusswunde aufgewiesen haben.
Andrej Kartapolow, der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, erklärte gegenüber Journalisten, der ehemalige Minister habe Suizid begangen, wurde auf der Plattform Meduza berichtet.
Beamte der Strafverfolgungsbehörden erklärten demnach, am Tatort sei eine Schusswaffe gefunden worden, die Starowoit 2023 als Anerkennung vom russischen Innenministerium erhalten hatte. Es seien Ermittlungen im Gange, die die Umstände des Todes aufklären sollen. Die Umstände des Vorfalls werden derzeit ermittelt. Die Hauptversion ist Selbstmord“, sagte die Sprecherin der Ermittlungsbehörde, Swetlana Petrenko.
Als Grund für die Entlassung wurde das Chaos auf russischen Flughäfen rund um ukrainische Drohnenangriffe vermutet. In dem in Moskau veröffentlichten Erlass waren aber keine Angaben darüber enthalten, warum der erst im Mai vorigen Jahres beförderte frühere Gouverneur des westrussischen Gebiets Kursk seinen Posten schon wieder räumen musste. Zum geschäftsführenden Verkehrsminister wurde Andrej Nikitin ernannt, der bisher Starowoits Stellvertreter war.
Dem 53 Jahre alten Politiker der Kremlpartei Geeintes Russland könnten Versäumnisse angelastet worden sein aus seiner Zeit als Gouverneur des Gebiets Kursk, in dem ukrainische Truppen im August vorigen Jahres Dutzende Ortschaften eingenommen hatten. Starowoits Nachfolger in dieser Funktion, Alexej Smirnow, ist wegen angeblichen Betrugs festgenommen worden. Smirnow wurde im Mai 2024 Gouverneur von Kursk.
Nach dem Eindringen ukrainischer Truppen in das Gebiet musste er im Dezember 2024 zurücktreten. Bei dem Verfahren gegen Smirnow ging es darum, dass Gelder für den Bau von Befestigungsanlagen an der Grenze zur Ukraine nicht entsprechend ausgegeben worden sein sollen.
Nichts über Ermittlungen bekannt
Diese Befestigungslinien wurden bereits ab 2022 kurz nach Beginn des von Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine gebaut. Als Gouverneur hatte Starowoit die Fertigstellung dieser Anlagen bereits nach oben gemeldet. Von Ermittlungen gegen ihn war bisher aber nichts bekannt.
Passagiere sitzen teils zu Tausenden fest
Russische Kommentatoren nannten als möglichen Grund für Starowoits Entlassung auch das Chaos auf den russischen Flughäfen. Wegen der häufigen ukrainischen Drohnenangriffe fallen mitten in den Ferien Hunderte Flüge aus. Passagiere sitzen bisweilen zu Tausenden auf den Flughäfen fest, weil keine Starts und Landungen möglich sind. Die russische Zeitung „Kommersant“ berichtete am Montag von hohen finanziellen Verlusten in der Luftfahrtbranche.
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizidgedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.
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