"Reserven auf Null"

UNHCR geht wegen Flüchtlingskrisen das Geld aus

Ausland
05.10.2012 19:41
Wegen zahlreicher neuer Flüchtlingskrisen kommt das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) an seine Grenzen. Und: Dem UNHCR geht das Geld aus. Die Reserven seien auf Null gesunken, sagte UNO-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres am Freitag in Genf.

"Wir haben gleichzeitig mit mit vier schweren Krisen zu kämpfen: wegen Syrien, Mali, dem Sudan und Kongo-Kinshasa", sagte Guterres am Freitag. Die vier Krisenherde kämen zu den Langzeit-Flüchtlingskrisen wie in Somalia oder Afghanistan noch dazu.

"Wir stehen wegen der Krisen enorm unter Druck"
Im vergangenen Jahr waren laut UNHCR-Zahlen weltweit bereits 42,5 Millionen Menschen auf der Flucht - innerhalb und außerhalb ihrer Heimatländer. In diesem Jahr hätten bisher bereits 720.000 Menschen ihre Heimatländer wegen Konflikten verlassen müssen.

Wegen des Bürgerkrieges in Syrien rechnet das UNHCR mit einem weiteren drastischen Anstieg der Flüchtlingszahlen. "Wir stehen unter enormem Druck wegen dieser dramatischen Kombination von alten und neuen Krisen", räumte Guterres ein.

Gefragt nach der Lage der syrischen Flüchtlinge nach den jüngsten Kampfhandlungen an der Grenze zwischen Syrien und der Türkei (siehe Infobox), sagte Guterres, das UNHCR habe von der Türkei "klare Zusicherungen" erhalten, dass die Grenze für Flüchtlinge offen bleibe. Guterres appellierte auch an alle anderen Staaten in Konfliktregionen, ihre Grenzen weiter offen zu halten.

UNHCR verordnete sich hartes Sparprogramm
Wegen der knappen Mittel verordnete sich das UNHCR selbst ein Sparprogramm in Höhe von 60 Millionen Dollar (46 Millionen Euro). So muss der Hauptsitz in Genf bei seinen Ausgaben neun Prozent sparen, wie Guterres am Freitag bekannt gab.

Auch ein Programm vor Ort ist von den Sparmaßnahmen betroffen: Das UNHCR habe bereits die Rückführungsaktion für Flüchtlinge aus Cote d'Ivoire in ihre Heimat zurückgefahren, so Guterres.

Gemäß dem Hochkommissar beläuft sich das revidierte Budget des UNHCR in diesem Jahr auf fast vier Milliarden Dollar.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele