Andreas Schieder, als SPÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahlen am Sonntag zu Gast in der ORF-„Pressestunde“, weiß sicher einigermaßen kluge Dinge zu sagen. Für Europa begeistern kann er allerdings überhaupt nicht.
Schaden wird das Schieder nicht. Die, die immer schon die Sozialdemokraten gewählt haben, werden auch trotz eines Schieder wieder für Rot stimmen.
Mit Reinhold Lopatka von der ÖVP verhält es sich nicht viel anders. Wer seit jeher sein Kreuzerl bei den Schwarzen gemacht hat, wird das in alter Treue auch diesmal so halten.
Jetzt könnten einige sagen, Österreich wäre ohnehin so klein und könne nicht viel bewirken. Doch gerade weil Österreich keine Großmacht ist, sollte es seine Interessen besser schützen. Auf Deutschland als Partner sollte man sich nicht verlassen. Die Nachbarn haben genügend eigene Probleme. Und Italien? Na ja. Perfekt als Urlaubsland, aber politisch nicht der zuverlässigste Partner. Bliebe Frankreich. Aber das ist eine völlig andere Größenordnung. Denen sind wir ziemlich egal.
Keine frischen oder interessanten Leute
Es ist daher ein kapitaler Fehler der früheren Großparteien, keine frischeren oder interessanteren Leute in das EU-Parlament zu schicken. So gewinnen am Ende nur jene Kräfte an Stärke, die ganz andere Interessen verfolgen und das EU-Parlament zum Einfallstor für die Feinde unserer Werte machen könnten.
Und bei allem Respekt vor Lena Schilling: Sie alleine wird Österreichs Interessen in der EU auch nicht verteidigen können.
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