Was für ein Champions-League-Abend für Nikola Bilyk! Österreichs Handball-Star vollbrachte mit dem THW Kiel ein „kleines Wunder“, wie er selbst sagt. Auch dank sieben Treffer des Teamkapitäns schaffte der deutsche Kultklub mit einem 31:21 gegen Montpellier noch den Sprung ins Final Four in Köln.
Als ihn die „Krone“ gestern telefonisch erreichte, genoss Bilyk das doppelte Glück, hielt er seine kleine Tochter Olivia im Arm. „Sie bekommt gerade ihre ersten Zähne!“ Bissig zeigte sich der Papa samt seinen Kieler Kollegen am Abend zuvor in sportlicher Hinsicht. „Wir sind mit dem Rücken zur Wand gestanden. Das hat uns fast niemand zugetraut, dieses Spiel wird für immer im Kopf bleiben, ebenso wie das Spanien-Spiel bei der EM“, schwärmte der rot-weiß-rote Handball-Star über das 31:21-Fest gegen Montpellier, mit dem der THW Kiel nach der 30:39-Klatschte von Frankreich eine Auferstehung der seltenen Art feierte. „Das war magisch, ein fast perfektes Spiel, ein kleines Wunder“, war er tags darauf noch beeindruckt von dem, was sich Donnerstag abend vor 8513 Zuschauern in der heimischen Wunderino-Arena ereignet hatte.
„Ich war froh, dass ich helfen konnte, will nicht über mich selbst reden, wir haben das als Mannschaft geschafft“, meinte er in typischer Bescheidenheit. Mit sieben Treffern leistete Bilyk einen wertvollen Beitrag zu einer Handball-Sternstunde, die auch ausgiebig gefeiert wurde. „In der Champions League läuft es für uns extrem gut!“ Im Gegensatz zu den nationalen Bewerben. Im Pokal früh rausgeflogen, in der Liga keine Chance mehr auf den Meistertitel bzw. die direkte Qualifikation in der Königsklasse. „In der vergangenen Saison war es andersrum“, erinnert sich Bilyk, in seiner achten Saison beim THW mit 27 Jahren schon fast ein Routinier. Mit einer Erklärung tut er sich schwer. „So ist halt der Sport, es ergeht uns ähnlich wie Bayern München!“
Jetzt blickt das rot-weiß-rote Aushängeschild seiner dritten Teilnahme mit Kiel am Finalturnier der Königsklasse am 8. und 9. Juni in der Kölner Lanxess Arena entgegen _ dort wo er im Jänner mit dem Nationalteam legendäre Spiele gegen Handball-Großmächte wie Spanien, Kroatien oder Ungarn abgeliefert hatte, mit denen die beste EM-Platzierung aller Zeiten (Rang acht) eingestellt wurde.
Zurück zur nahen Zukunft: „Beim Final Four in Köln ist immer alles möglich!“ Barcelona hat die Favoritenrolle, Magdeburg spielt eine überragende Saison, hat die Chance auf alle Titel, Aalborg ist der Underdog.
Zuvor ist Bilyk aber mit dem Nationalteam gefordert, trifft man am Montag in Istanbul zusammen, von wo aus es nach Tiflis weitergeht – in zwei Spielen gegen EM-Neuling Georgien ist Österreich der Favorit. Die Chance auf das nächste Großereignis, die WM 2025, will und darf man sich nicht entgehen lassen.
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