Erneuter Todesfall

Boeing-Whistleblower überraschend gestorben

Ausland
02.05.2024 12:34

Joshua Dean, ein ehemaliger Qualitätsprüfer beim Boeing-Zulieferer Spirit AeroSystems und einer der ersten Whistleblower, die Fertigungsmängel bei der 737 MAX bekannt gaben, starb am Dienstagmorgen an einer sich schnell ausbreitenden Infektion. 

Josh Dean lebte in Wichita (Kanada), wo Spirit seinen Sitz hat, war 45 Jahre alt, erfreute sich guter Gesundheit und war im Freundeskreis für seinen gesunden Lebensstil bekannt.

Infektion, Schlaganfall, Amputation drohte
Nun starb er völlig unerwartet an einer sich schnell ausbreitenden Infektion. Zuvor war er sediert und an die Dialyse angeschlossen worden, hatte einen Schlaganfall erlitten. Zuletzt zogen die Ärzte in Erwägung, Hände und Füße zu amputieren, um die Infektion aufzuhalten. Doch Josh starb.

„Erschütternde Nachricht“
Spirit-Sprecher Joe Buccino verlautbarte: „Unsere Gedanken sind bei der Familie von Josh Dean. Dieser plötzliche Verlust ist eine erschütternde Nachricht für uns und für seine Angehörigen“.

Dean hatte im Rahmen einer Klage von Spirit-Aktionären eine eidesstattliche Erklärung abgegeben und Beschwerde bei der Federal Aviation Administration eingereicht, in der er Spirit „schwerwiegendes und grobes Fehlverhalten des leitenden Qualitätsmanagements der 737-Produktionslinie“ vorwarf.

Spirit entließ Dean im April 2023, dieser reichte eine Beschwerde beim Arbeitsministerium ein, in der er behauptete, seine Kündigung sei eine Vergeltungsmaßnahme, so die „Seattle Times“.

Probleme unter Teppich gekehrt
Im Oktober 2022 hatte Dean einen schwerwiegenden Herstellungsfehler entdeckt: Mechaniker hätten unsachgemäß Löcher in das hintere Druckschott der MAX gebohrt. Als er dieses Problem bei der Geschäftsleitung ansprach, wurde nichts unternommen. Dean wurde kurze Zeit später entlassen.

Beschwerde eingereicht
Dean reichte beim Arbeitsministerium eine Beschwerde als Whistleblower in der Luftfahrt ein, in der von einer ungerechtfertigten Kündigung und „groben Fehlverhalten von Spirit-AeroSystems-Qualitätsmanagern auf hoher Ebene“ die Rede ist.

Nachdem im Januar eine Platte von einer Boeing 737 MAX abgesprengt wurde bestätigte einer von Deans ehemaligen Spirit-Kollegen einige von Deans Behauptungen.

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