Drei Tage Schonfrist

Neue Wiener Kurzparkzonen ab sofort in Kraft

Österreich
01.10.2012 15:29
Jetzt heißt es auch in fünf zusätzlichen Wiener Bezirken Pickerl aufkleben oder Parkscheine bereithalten. Ab sofort gelten in Teilen von Meidling, Penzing, Ottakring und Hernals sowie in ganz Rudolfsheim-Fünfhaus gebührenpflichtige Kurzparkzonen. Parkpickerlkoordinator Leopold Bubak sprach am Montag von einem "geglückten Start". Autofahrer, die noch kein Pickerl haben bzw. auf das Ausfüllen eines Parkscheins vergessen, erhalten bis inklusive Mittwoch eine Schonfrist.

Es werde bereits ab Tag eins kontrolliert, ob die entsprechenden Parkgebühren in den fünf neuen Bezirken entrichtet werden, betonte Bubak. Gestraft werde allerdings erst ab Donnerstag, versicherte er. Bis dahin werden jene Pkw-Lenker, die weiterhin ohne zu zahlen parken, "höflich" ermahnt. Diese "Toleranzfrist" könne allerdings nicht ewig gelten. "Das wäre ungerecht gegenüber jenen, die schon jetzt zahlen, und außerdem rechtlich bedenklich", so der Koordinator.

Sollten Pickerl oder Parkschein ab Donnerstag noch immer fehlen, wird eine Strafgebühr von 36 Euro fällig. Gemäß den ersten Rückmeldungen seitens der Kontrollorgane halte sich die Anzahl der Parksünder aber bereits jetzt in Grenzen.

"Wir werden eine Erstauswertung vornehmen"
"Bubak sagte, dass bereits am Montag erste Verdrängungseffekte rund um die neuen Zonengrenzen bemerkbar gewesen seien. So habe er etwa gehört, "dass in Währing (dort sind die Abstellplätze weiterhin gratis, Anm.) oder außerhalb der Grenze in Ottakring in der Früh mehr Pendler auf Parkplatzsuche waren". Spannend wird sein, wie viele "Pickerlflüchtlinge", die außerhalb des Gürtels gestanden sind, in die Innenbezirke zurückströmen werden.

Für eine Einschätzung, ob in den neuen gebührenpflichtigen Arealen die Parksituation dafür tatsächlich besser geworden ist, sei es freilich zu früh: "Wir werden in den ersten drei Monaten eine Erstauswertung vornehmen." 32.000 Wiener haben sich bis zum Wochenende ein Anrainer-Pickerl besorgt. Etwa 3.000, die antragsberechtigt sind, haben noch keines.

Bereits seit Samstag wurden die entsprechenden Verkehrszeichen enthüllt. Mit den Bodenmarkierungen hinkt der Magistrat allerdings noch nach. "Auch wenn keine rechtliche Notwendigkeit zur Aufbringung besteht, sind die Markierungen eine gute optische Unterstützung. Ich setze mich dafür ein, dass die Arbeiten schneller gehen", sagt SPÖ-Verkehrssprecher Karlheinz Hora.

Verkehrsexperten erarbeiten neues Modell
Mit der Zonenausweitung ist niemand glücklich, nicht einmal Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) selbst. Sie hat eine Expertenrunde einberufen, die am Montag erstmals tagt. Die Fachleute sollen ein neues Parkmodell erarbeiten, über das die Wiener abstimmen.

Nach anfänglicher Weigerung macht auch der ÖAMTC mit. "Wir geben der Politik eine Chance und werden unseren Vorschlag mit flexibel gestaffelten Tarifen und Zonen einbringen", so Generalsekretär Oliver Schmerold zur "Krone".

Die Regelungen im Detail
Vorerst gilt jedoch: Im gesamten 15. Bezirk und in Teilen des 12., 14., 16. und 17. Bezirks muss man an Werktagen zwischen 9 und 19 Uhr fürs Parken zahlen. Mit Kurzparkscheinen kann man bis zu drei Stunden lang seinen Pkw abstellen. An Wochenenden und Feiertagen bleibt der Parkplatz gratis.

Ausnahmen gibt es im Bereich rund um die Stadthalle: Hier gilt die Kurzparkzone an Werktagen zwischen 9 und 22 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen von 18 bis 22 Uhr. Hier bleibt es auch bei der Regelung, dass ausgefüllte Kurzparkscheine - wie in den bereits bestehenden Pickerlzonen innerhalb des Gürtels - nur maximal zwei Stunden lang gültig sind.

Für Kleingärtner wurde ebenfalls eine Sonderlösung ausverhandelt: Sie haben Anspruch auf ein acht Monate lang gültiges "Saisonpickerl" - auch wenn sie keinen Hauptwohnsitz im gebührenpflichtigen Gebiet haben.

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