Mit der EU-„Entwaldungsverordnung“ (ab 30. 12.) sollen die globale Entwaldung und allen voran die Abholzung der Tropenwälder gestoppt werden. „Gut gemeint, aber sehr schlecht gemacht“, poltert der steirische Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher. „Diese Verordnung ist vollkommen überzogen und mit ihren praxisfremden Regeln für uns nicht umsetzbar. Der bürokratische Aufwand ist unverhältnismäßig und bringt keinen Mehrwert.“
Paul Lang vom Waldverband hat ein Beispiel: Ein Kleinwaldbesitzer verkauft einem Tischler einige Baumstämme für die Möbelerzeugung. Er muss für jeden Baum den genauen Standort im Wald samt wissenschaftlichem, lateinischem Namen der Baumart angeben. Sonst drohen Strafen. „Das bringt das Fass zum Überlaufen“, warnt Lang. Auch Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer fordert „dringend Entschärfungen“: „Wir sind Vorreiter in der nachhaltigen Waldbewirtschaftung, haben eines der modernsten Forstgesetze der Welt, und unsere steirischen Forstwirte haben die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder perfektioniert. Wir fordern die EU dringend zum Bürokratieabbau auf.“
Diese Verordnung ist gut gemeint, aber sehr schlecht gemacht. Sie ist vollkommen überzogen und mit ihren praxisfremden Regeln für uns nicht umsetzbar.
LK-Präsident Franz Titschenbacher
70.000 Steirer sind rund um die Forstwirtschaft beschäftigt, so Wifo-Experte Franz Sinabell, der sich um die Wertschöpfungskette Forst und Holz Sorgen macht. Christian Schnedl, GF von Papier-Holz-Austria warnt: „Der bürokratische Mehraufwand ist für unsere Industriebetriebe nicht zu bewältigen. Diese Husch-Pfusch-Gesetzgebung gehört umgehend repariert.“ Es gibt auch eine Petition.
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