Die US-Raumfahrtbehörde NASA will den Saturnmond Titan mit einer Drohne erkunden. Die Mission „Dragonfly“ soll 2026 starten und den größten Trabanten des Saturn 2034 erreichen, wie die NASA kürzlich mitteilte.
Die schon mehrfach verschobene Mission „Dragonfly“ (englisch für Libelle) zum größten Saturnmond soll voraussichtlich im Juli 2028 starten. Die Drohne, die die Größe eines Autos hat und vom Johns Hopkins Applied Physics Laboratory (APL) in Laurel im US-Bundesstaat Maryland gebaut wird, soll den Mond Titan im Jahr 2034 erreichen. Damit werde man erstmals ein wissenschaftliches Fahrzeug „auf einem anderen Planetenkörper (sprich: Mond; Anm.) fliegen lassen“, heißt es auf der NASA-Website.
In den darauffolgenden zweieinhalb Jahren soll das atomgetriebene Fluggerät, das über acht Rotoren verfügt, an jedem Titan-Tag - 16 Tage für uns Erdlinge – zu einem Erkundungsflug abheben und dabei an Dutzenden vorab ausgewählten Orten nach präbiotischen chemischen Prozessen, die sowohl auf Titan als auch auf der frühen Erde vor der Entstehung von Leben vorkommen, suchen.
Unwirtliche minus 180 Grad auf Oberfläche
Allzu lebensfreundlich ist der Titan allerdings nicht. Der Mond besteht zu großen Teilen aus Eis und hat durch seine große Distanz zur Sonne – er ist zehnmal weiter von ihr entfernt als unsere Erde - Durchschnittstemperaturen von rund 180 Grad unter dem Gefrierpunkt. Wegen seiner stickstoffreichen und dichte Atmosphäre und dem Auftreten von Flüssigkeit gilt Titan als einer der erdähnlichsten Himmelskörper im Sonnensystem.
Titan ist mit einem Durchmesser von 5150 Kilometern der größte, der bis dato 146 bekannten Monde des Planeten Saturn, weshalb er nach dem Göttergeschlecht der Titanen benannt wurde. Der eisige Trabant ist nach dem Jupiter-Mond Ganymed der zweitgrößte Mond unseres Sonnensystems und der einzige mit einer dichten Gashülle. Er wurde 1655 vom niederländischen Astronomen Christiaan Huygens entdeckt.
Auf Titan Seen aus Methan entdeckt
Wichtiges Vorwissen für die geplante „Dragonfly“-Mission sammelte die NASA gemeinsam mit ihrem europäischen Pendant ESA durch die 1997 gestarteten Weltraummission „Cassini-Huygens“. Dabei wurden zwei gekoppelte Sonden – „Cassini“ und „Huygens“ – zum Saturn geschickt. Erstere untersuchte den Saturn aus der Umlaufbahn, Letztere landete am Titan, wo sie unter anderem Seen aus Methan entdeckte, in denen man eine Vielzahl an organischen Verbindungen vermutet.
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