Prothesen & Know-how

Professor hilft Menschen, sich selbst zu helfen

Hubert Egger mit Mariia Chiiachenko, die seine Initiative für die Ukraine unterstützt. 

(Bild: © Harald Dostal / 2024)

Mit Prothesen für Kriegsverletzte und seinem Know-how unterstützt der Medizintechniker Hubert Egger mit seinem Projekt Hilfe zur Selbsthilfe mit Gliedmaßenprothesen die Ukraine.

Wegen des Krieges gibt es in der Ukraine zunehmend Bedarf an Prothesen, deshalb hat Hubert Egger, Professor für Prothetik an der FH Linz, das Projekt Hilfe zur Selbsthilfe mit Gliedmaßenprothesen ins Leben gerufen. Im Zuge seiner Lehrtätigkeit bekomme er Prothesen, die aus verschiedensten Gründen nicht mehr benötigt werden.

Prothesen in Ukraine geschickt
Mehr als er im Unterricht verwenden könne. „Es war mir daher ein großes Anliegen, mein Wissen auf Krisengebiete zu übertragen und danke der AUVA, dass sie mich bei der Vermittlung der Prothesen unterstützt hat.“ Ende 2023 wurden die ersten Prothesen verschickt, deren Komponenten man wieder verwenden könne.

Schulungen in Lemberg
Demnächst wird der Medizintechniker nach Lemberg reisen und in einer Rehaklinik sein Wissen weitergeben. „Ich schule Orthopädie-Mechaniker und erkläre, wie die Prothesen aufgebaut sind.“Unterstützt wird der Professor von Mariia Chiiaachenko und ihrer Zwillingsschwester Daryna.

Auch Studierende helfen beim Projekt mit. Etwa Selina Pühringer und Dominik Ortmayr, die an der FH Linz Medizintechnik studieren.

(Bild: © Harald Dostal / 2024)

Unterstützung durch Medizinerinnen
Sie stammen aus Odessa, haben in der Ukraine Medizin studiert und sind kurz nach Kriegsbeginn nach Österreich gekommen. Diese Unterstützung sei wichtig. „Sie haben Kontakte und können die Sprache.“ Dass sie durch ihr Engagement Menschen in ihrer Heimat helfen könne, freut Chiiaachenko.

Vorbild für Studierende sein
„Ohne solche Projekte könnten viele Menschen in der Ukraine ihr Leben nicht weiterführen.“ Egger will auch seinen Studierenden etwas vorleben. Nämlich, nicht nur die kommerziellen Aspekte zu berücksichtigen. Diese seien zwar wichtig, „aber jede Prothese lebt nur in Verbindung mit einem Menschen, der sie trägt. Und das sollte im Vordergrund stehen.“

Mit seinem Besuch in Lemberg will er nachhaltig helfen. „Es ist mir ein Anliegen, den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu helfen.“