Duo in Haft

Auf Verbrecherjagd: Jetzt sprechen die Taxifahrer

Salzburg
15.04.2024 20:30

Mehr als 100 beschädigte Taxis! Die Polizei tappte lange im Dunklen, also ergriffen 80 Chauffeure selbst die Initiative – und stoppten zwei Verbrecher. Der „Krone“ schildern die beherzten Taxifahrer, wie ihnen das gelingen konnte. . . 

„Wir hatten alle schon schlaflose Nächte, wurden langsam paranoid. Es reicht.“ Taxifahrer Franz Manussiger (Name von der Redaktion geändert) konnte und wollte nicht mehr länger zusehen. Mehrere Wochen lang hatten es Verbrecher auf unzählige Taxis im Salzburger Stadtgebiet abgesehen – die „Krone“ berichtete. Die Vandalen schlugen die Scheiben der Autos ein, hatten es auf Bargeld und Wertsachen abgesehen. Die Beute war stets bescheiden, der Sachschaden umso größer. Die Polizei tappte im Dunklen – daher nahmen Manussiger und Kollegen die Sache selbst in die Hand.

Zusammen mit knapp achtzig weiteren Taxlern rückte Manussiger in der Nacht auf Montag zur Fahndung nach den Tätern aus. „Wir waren mit Taxis unterwegs, aber auch mit unseren privaten Autos. Einige Leute haben sich in Gebüschen versteckt“, erzählt er der „Krone“. Kontakt hielt man mit Handys und via Taxifunk. Das Fahndungskommando entdeckte erneut mehrere Taxis mit eingeschlagenen Scheiben. „In der Nähe der Sterneckstraße haben wir einen Mann verfolgt, aber nicht erwischt“, sagt Manussiger.

Duo verhaftet, doch Täter schweigen beharrlich
In der Robinigstraße in Schallmoos konnten die Taxifahrer kurz darauf zwei Personen stoppen. Sofort rief man die Polizei, die Beamten verhaftete eine 28-jähriger Iraker und seine Komplizin (18) aus Oberösterreich. Sie sollen laut ersten Ermittlungen für mindestens 46 Taxi-Einbrüche verantwortlich sein. Die Beamten stellten bei dem Duo Diebesgut sowie mehrere Nothämmer sicher. Diese hängen in O-Bussen und dienen dazu im Fall der Fälle Fenster einschlagen zu können. „Insgesamt waren es aber noch viel mehr Taxi-Einbrüche“, ist sich Manussiger sicher. Denn: „Es gibt ja kaum noch einen Kollegen, dessen Auto verschont geblieben ist.“ Der Iraker und seine junge Komplizin verweigerten bislang jegliche Aussagen.

Eines der Opfer machte sich noch am Montag zur Kfz-Werkstätte bei Porsche Alpenstraße auf. Die nun verhafteten Vandalen zerstörten in der Nacht zuvor die Seitenscheibe seines Taxis. „Und das alles wegen einer Stirnlampe und einer Taschenlampe“, schüttelt Taxler Reinhard Feichtner den Kopf. Mehr erbeutete das Duo nicht. Ein Tablet holte man zwar ebenfalls aus dem Taxis, warf es allerdings kurz darauf in ein Gebüsch. Feichtner hofft, dass mit den Verhaftungen die Einbruchsserie zu Ende ist. Viele seiner Kollegen sind sich da nicht so sicher. . .

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