Fieser Bienentöter!

Asia-Hornisse erstmals in Österreich gesichtet

Salzburg
11.04.2024 15:02

Ein einziger Schwarm der asiatischen Hornisse kann täglich Hunderte Bienen fressen. Jetzt entdeckte man den sechsbeinigen Killer erstmals in Salzburg. Die Imker sind in Aufruhr.  

Er hatte ein wachsames Auge, machte so einen ganz besonderen Fund. Ein Mann entdeckte jüngst am Areal der Christian-Doppler-Klinik ein ungewöhnlich aussehendes Insekt. Er fing das Tier ein, Laboranalysen bestätigten die ersten Vermutungen. Es handelte sich dabei um eine asiatische Hornisse (Vespa velutina). Es ist die erste bestätigte Sichtung in ganz Österreich.

Grund zum Jubeln ist diese Premiere nicht: Das eingeschleppte Insekt ist eine massive Bedrohung für heimische Bienen. „Die Hornissen bejagen sie regelrecht. Ein einziger Schwarm kann täglich hunderte Bienen fressen“, sagt Andreas Brieger, Landes-Obmann des Salzburger Imkerverbandes. Zudem vermehrt sich die Asia-Hornisse weit schneller als ihre heimischen Artgenossen. „In Frankreich gibt es mittlerweile riesige Probleme mit der Vespa velutina. In manchen Gebieten ist das Imkerwesen komplett zum Erliegen gekommen“, sagt Brieger.

Was Hoffnung macht: Bei der in Salzburg gefundenen Hornisse handelte es sich um eine Königin. Brieger: „Gut, dass wir sie erwischt haben. Sonst würde das Tier jetzt ein Nest bauen. Dann hätten wir im Sommer ein echtes Problem.“ Das Gefährlichste an der asiatischen Hornisse ist wohl die Tatsache, dass die gesamte Imkerei zum Erliegen kommen kann, „wenn wir nicht richtig handeln“, sagt Landes-Imkermeister Thomas Renner. Warum? Weil dieses Tier für die Brut enorm viel Eiweiß braucht und das holt es sich durch den Verzehr von Bienen.

In den kommenden Tagen will der Imkerverband Lebendfallen am Areal der Doppler-Klinik aufstellen. So will man herausfinden, ob tatsächlich nur eine einzige Asia-Hornisse hier ihr Unwesen treibt. Die Kosten trägt das Land Salzburg.

Bürger sollen Sichtungen der Asia-Hornisse melden
Die Imker setzen im Kampf gegen die Bienentöter aus Asien auf die Hilfe der Bevölkerung. Jedermann kann eine Sichtung unbürokratisch im Internet melden (www.bienengesundheit.at).

Wie die Vespa velutina aussieht? Sie ist fast gleich groß wie die heimische Hornisse, hat allerdings einen auffällig schwarzen Bauch und gelbe Beinspitzen. „Wir müssen die Sache ernst nehmen, es gibt aber keinen Grund zur Panik“, betont Brieger. Denn: Anders als für Bienen ist die Asia-Hornisse für den Menschen nicht gefährlicher als ihr heimisches Pendant.

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