In der Brutsaison

Hundehaare! Eine tödliche Falle für Vogelbabies?

Tierecke
10.04.2024 15:46

Hundehalter werden es schon bemerkt haben, das Fell des vierbeinigen Lieblings verteilt sich im Frühjahr wieder in der ganzen Wohnung. Also nichts wie raus in den Garten und „Bello“ ordentlich bürsten, denn die Pflege ist während des Fellwechsels besonders wichtig. Doch sorglos sollte man dabei nicht vorgehen, wissen Naturschützer. 

Pünktlich zu den ersten warmen Sonnenstrahlen herrscht im ganzen Land Frühlingserwachen. Der Garten treibt bunte Knospen, die Brutsaison der Vögel beginnt – und auch unsere Haustiere stimmen sich auf den kommenden Sommer ein. 

Der anstehende Fellwechsel treibt viele Hundehalter mit ihren Vierbeinern in die freie Natur, um beim Ausbürsten des Winterfells die lästigen Haare nicht noch zusätzlich in der Wohnung haben. 

Problematisch für Jungvögel?
Die oft sorglos liegengelassenen Haarbüschel sind gar nicht so unbedenklich, wie man das bei diesem „Naturprodukt“ vermuten könnte. Tierschützer warnen, dass das Fell unserer Hunde sogar den Tod für eine ganze Vogelbrut bedeuten kann.  

Material für Nestbau
Normalerweise stoßen Vögel bei ihrer Suche nach Nistmaterial auf verschiedene geeignete Materialien: ein Stück Moos, eine Feder, Zweige, Gräser, manchmal auch ein Büschel Haare. Alles, was geeignet erscheint, wird gut miteinander durchmischt verbaut. Welche Materialien für welchen Vogel attraktiv sind, hängt auch von der jeweiligen Vogelart ab.

Gartenbesitzer können unterstützen
Wer seine Vögel im eigenen Garten beim Nestbau unterstützen möchten, sollte jedenfalls mehr Natur zulassen: Alte und abgestorbene Pflanzen über Winter stehenzulassen und Sträucher erst spät im Frühjahr zu schneiden, hilft der nestbauenden Vogelwelt. Auch ein bisschen Moos und Bereiche, in denen das Gras nicht gemäht wird, sondern wachsen darf, macht sich gut, um die Vögel bei ihrem Nestbau zu unterstützen.

Fell muss unbehandelt sein
Doch ist es richtig, dass im Vogelnest verbautes Tierhaar schädlich sein kann? Die „Krone“ hat bei Vogelexperten nachgefragt. „Ausgekämmtes Fell von Hunden und Katzen oder Schaf-, Lama- oder Alpakawolle können beim Nestbau durchaus helfen. Wichtig ist nur, dass es unbehandelt ist“, weiß Susanne Schreiner von BirdLife Austria. 

Chemie als Ursache
Eine mögliche Gefahr, die von Hundehaar als Nistmaterial ausgeht, könnte nämlich durch den Einsatz von Insektiziden gegen Flöhe oder Zecken entstehen. Chemische Rückstände von Anti-Floh-, Anti-Zeckenmitteln und anderen Medikamenten, die äußerlich auf das Haustier aufgetragen werden (als sogenanntes Spot-on) könnten Jungvögel schädigen – abhängig von der Menge, die ins Vogelnest eingetragen wurde. 

„Was auch Probleme machen kann, sind längere, feste Haare, wie die Schweif-Haare eines Pferdes. Diese können für Jungvögel verhängnisvoll sein, weil sie sich mit Beinchen oder Flügeln in den Haaren verheddern können. Bei kurzen, weichen Haare, die mit anderen Nistmaterialien verbaut und verwoben werden, ist diese Gefahr wesentlich geringer“, so Schreiner weiter. 

Bitte in den Mistkübel
Um die kleinen Vögel keinen unnötigen Gefahren auszusetzen, sollten Tierhalter das Fell ihrer Lieblinge vorsichtshalber immer fachgerecht entsorgen und nicht einfach an Ort und Stelle in der Natur liegen lassen. 

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