Bei Badeseen

Angler flüchtete vor Wolf auf ein Fitnessgerät

Oberösterreich
09.04.2024 13:00

Schon wieder eine Wolfssichtung in Oberösterreich, diesmal bei Badeseen: Ein Angler soll in Feldkirchen an der Donau in der Nacht von einem Isegrim überrascht worden und auf ein Fitnessgerät im naheliegenden Motorikpark geflüchtet sein. Es war das erste Mal, dass ein Wolf so nahe an die beliebten Badeseen kam. Ein Verhaltensbiologe beruhigt.

„Die Polizei hat uns mitgeteilt, dass ein Fischer um vier Uhr in der Früh einen Wolf im Anblick hatte und dann im Motorikpark auf ein Holzgestell geflüchtet ist“, berichtet Franz Allerstorfer, Jagdleiter in Feldkirchen an der Donau. Auf „Krone“-Nachfrage bestätigt die Landespolizei, dass ein Angler eine Wolfssichtung in rund 70 bis 80 Meter Entfernung gemeldet habe.

Passiert sein soll der Schreckmoment für den Petrijünger bereits in der Nacht auf Samstag. Die Badeseen in Feldkirchen sind nicht nur für Schwimmer, sondern auch für Angler ein beliebtes Ziel – gerade im Frühling.

„Das war bis jetzt noch nie“, sagt Allerstorfer. Vor einigen Jahren sei zwar schon einmal ein Wolf durch einen anderen Teil Feldkirchens gezogen, bei den Seen sei allerdings bisher keiner gesehen worden. Eine DNA-Bestätigung, dass es sich bei dem Tier tatsächlich um einen Isegrim handelte, dürfte es noch nicht geben. Als Sichtung ist der Vorfall beim Wolfsmanagement des Landes aber bereits vermerkt.

Kinder filmten Wolf bei Schule
Es war nicht der erste Wolf, der sich in Oberösterreich zuletzt Menschen genähert hatte. Bei der Mittelschule in St. Georgen an der Gusen etwa filmten Kinder mit ihrem Handy, wie berichtet, wie ein Isegrim über die Straße lief, dabei beinahe von einem Auto erfasst wurde.

Nach dem Vorfall in Feldkirchen appelliert Jagdleiter Allerstorfer „auf den gesicherten Wegen zu bleiben und Hunde anzuleinen.“ Grundsätzlich sei der Wolf jedoch ein scheues Lebewesen. Bei den gehäuften Sichtungen in letzter Zeit könnte es sich um Jungtiere handeln, die sich von ihren Eltern entfernen und nun im Frühling auf der Suche nach einem neuen Rudel herumstreifen.

„Groß machen, drohen, unfreundlich sein“
Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal beruhigt angesichts der Sichtungen: „Das ist nichts Außergewöhnliches und es ist nicht richtig, dass Gefahr damit verbunden ist“, sagt Kotrschal zur APA. Wenn man einen Isegrim verscheuchen möchte, empfiehlt der Experte: „Sich groß machen, drohen, unfreundlich sein“ – allenfalls auch noch einen Stein oder Ast nach dem Tier werfen.

Weglaufen sollte man nicht, „das löst bei den Wölfen Interesse aus oder verstärkt es noch“. Und: „Bitte nicht das Jausenbrot mit dem Wolf teilen, die Tiere nicht anfüttern, denn das führt dazu, dass sie die Distanz zu den Menschen verlieren und diese Tiere müssen dann abgeschossen werden.“

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele