Im Interview mit der französischen „L‘Equipe“ hat Raphael Varane über all die Kopfverletzungen, die er im Laufe seiner Karriere erlitten hatte, ausgepackt. An Frankreichs WM-Spiel gegen Deutschland 2014 kann sich der Innenverteidiger gar nicht erinnern, wie er nun gestand.
Varane habe sich im Achtelfinale gegen Nigeria eine Gehirnerschütterung zugezogen, spielte im Viertelfinale gegen Deutschland dementsprechend angeschlagen. „Wenn mich in diesem Moment jemand angesprochen hätte, weiß ich nicht einmal, ob ich hätte antworten können. Ich erinnere mich nicht an das Spiel nach diesem Schock“, verriet der 30-Jährige, kaum anwesend gewesen zu sein.
„Rückblickend frage ich mich: Wenn ich gewusst hätte, dass es eine Gehirnerschütterung ist, hätte ich es dann gesagt, selbst wenn es bedeutet hätte, dieses Spiel nicht zu spielen? Zehn Jahre lang habe ich nie darüber reden wollen, weil es wie eine Entschuldigung klingen kann und ich wollte nie, dass es so aussieht, weil es nicht so ist.“ Frankreich musste sich dem späteren Weltmeister mit 0:1 geschlagen geben und schied somit aus dem Turnier aus.
„Wollte mir selbst eine Ohrfeige geben“
Der Vorfall bei der WM sollte jedoch nicht der letzte bleiben. Auch im Champions-League-Achtelfinale 2020 gegen Manchester City spielte Varane mit einer Gehirnerschütterung. „Ich habe es schon beim Aufwärmen gespürt und mir gesagt: ‘Wach auf!‘ Ich wollte mir fast selbst eine Ohrfeige geben“, so der damalige Real-Madrid-Profi. „Während des Spiels waren meine ersten drei Bälle technisch sauber, aber ich war zu langsam. Ich konnte mich nicht konzentrieren, ich war wie ein Zuschauer.“ Auch diese Partie endete für Varane mit einer Niederlage, Real musste sich nach einem 1:2 aus der Königsklasse verabschieden.
Mittlerweile steht der Abwehrspieler bei Manchester United unter Vertrag, wo er nun mehr auf seinen Kopf achtet. „Uns wurde empfohlen, nicht mehr als zehn Kopfbälle pro Trainingseinheit zu machen. Mein 7-jähriger Sohn spielt Fußball – ich rate ihm, keine Kopfbälle zu machen.“
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