Italiens Regierung will eine Kommission einführen, die Nebenwirkungen des Covid-19-Impfstoffs untersuchen soll. „Unerwünschte Wirkungen (...) sind ein Problem und laut zahlreicher Studien auch eine Gewissheit“, sagte Gesundheitsminister Orazio Schillaci am Freitag. Die Kommission soll alle aufgetretenen Fälle prüfen und bewerten.
In diesem Jahr haben sich laut dem italienischen Gesundheitsminister nur wenige Menschen gegen Covid-19 oder Grippe impfen lassen. „Oft fühlen sich die Opfer der Impfstoff-Schäden im Stich gelassen“, sagte auch Regierungschefin Giorgia Meloni. Der Staat müsse Verantwortung für die Bürgerinnen und Bürger übernehmen, die Gesundheitsschäden erlitten hätten.
Ihre Regierung hatte erst kürzlich beschlossen, eine Untersuchungskommission einzurichten, die den Umgang der früheren Regierung um Giuseppe Conte mit der Covid-19-Pandemie prüfen soll. Rechtsparteien werfen Conte vor, ungenügende Maßnahmen ergriffen zu haben, vor allem in der Anfangsphase. Ein veralteter Plan sei gar nicht aktualisiert worden.
Kritik von Fachleuten
Kritik an der geplanten Kommission kommt wiederum von Fachleuten, die Meloni vorwerfen, bei Impfgegnerinnen und Impfgegnern auf Stimmenfang gehen zu wollen. „Sechs Milliarden Impfungen wurden weltweit verabreicht, und Italien ist das einzige Land, in dem eine Regierung sich erlaubt, diesen Unsinn zu sagen, indem sie das politische Problem der Impfung aufwirft“, sagte etwa Virologe Andrea Crisanti, Senator der oppositionellen Demokratischen Partei.
Italien war das erste westliche Land, in dem im Februar 2020 die Corona-Pandemie ausgebrochen war.
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