Er mag keine Gewalt und betätigt sich neben seinen kniffligen Fällen noch als Wohltäter im sozial verwahrlosten L. A.: John Sugar ermittelt in der Serie „Sugar“ auf AppleTV+ richtig schön altmodisch. Für Fans des alten Hollywood!
Schauspielstar Colin Farrell („The Banshees of Inisherin“, „The Gentlemen“) spielt sich in der neuen achtteiligen Serie „Sugar“ sofort in die Herzen der Zuschauer. Mit Dackelblick schlurft er als Privatdetektiv John Sugar durch das düstere Los Angeles der Gangster und Mörder und versucht, die verschwundene Olivia Siegel, Enkeltochter von Jonathan Siegel (James Cromwell), einer Filmgröße in Hollywood, zu finden. Der Auftrag kommt ihm entgegen, ist er doch selbst wie so viele in der „Stadt der Engel“, ein absoluter Filmnarr. Es ist ein netter Touch, dass während der Serie von Mark Protosevich immer wieder kurze Sequenzen aus berühmten Schwarz-Weiß-Filmen durchflackern und die Ästhetik von den Regisseuren Fernando Meirelles und Adam Arkin im Stil des „Film Noir“ gehalten wird.
Doch dass auch in der Filmwelt nicht immer alles glitzert und funkelt, zeigen John Sugars Ermittlungen schon nach kurzer Zeit. Hinter den Kameras regieren Neid, Missbrauch und blanker Hass ...
Farrells John Sugar ist ein wohltuender Charakter in der ansonsten immergleichen, festgefahrenen Welt der Ermittler. Endlich einmal ist es nicht ein harter, von dunklen Geheimnissen gezeichneter Kerl mit locker sitzender Pistole im Hosenbund und zu coolen Sprüchen auf den Lippen, der uns durch den Krimi lotst. Stattdessen versucht Sugar, sich in alle Verdächtigen hineinzuversetzen und ihre Beweggründe zu verstehen.
So entspinnt sich ein komplexer, sehr spannender Fall voller Verdächtiger mit glaubhaften Motiven. Ein Genuss für alle Krimi-Fans – auch, wenn später in der Staffel ein ziemlich mutiger Twist in der Handlung passiert, über den vielleicht nicht alle Zuschauer glücklich sein werden ...
„Sugar“, AppleTV+, die ersten beiden Folgen ab 5. April, danach jeden Freitag eine neue Folge
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.