Mindestens 20 Spiele sollen Basketballer des UBSC Graz und der Fürstenfeld Panthers manipuliert haben. Dafür standen sie bereits 2023 vor Gericht in Graz. Die Urteile wurden zum Teil vom Obersten Gerichtshof aufgehoben. Drei Männer mussten sich daher am Mittwoch erneut verantworten.
Zehn Basketballer und ein Journalist mussten sich bereits im Oktober 2023 unter anderem wegen schwerem gewerbsmäßigen Betrugs vor Gericht in Graz verantworten. Sie sollen Spiele der Superliga, der höchsten Spielklasse Österreichs, sowie im Cup, in gemeinsamen Absprachen manipuliert haben.
Zwei Amerikaner flüchteten in ihr Heimatland und werden bis heute gesucht. Ihre Kollegen wurden zu bedingten und unbedingten Strafen verurteilt, zwei Sportler aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Der Oberste Gerichtshof hob das Urteil gegen drei Männer teilweise wieder auf, weshalb es für sie am Mittwoch in die zweite Gerichtsrunde ging. Zumindest für zwei von ihnen, denn wieder ist einer untergetaucht.
Ein angeklagter Slowene (Verteidiger Alexander Scala) gab im ersten Rechtsgang bereits mehrere Spielmanipulationen zu. Dem 38-Jährigen wird nun ein weiteres Spiel angekreidet, wo er ebenfalls nicht für Fairplay verantwortlich gewesen sein soll. „Ich wusste, dass auch da wieder manipuliert worden ist, hab da aber wirklich nicht mitgemacht“, beteuert er vor dem Schöffensenat.
Ich war damals 21 und war einfach nur stolz darauf, die Stars der Liga treffen zu dürfen.
Ein angeklagter Ex-Basketballer
Sein junger Ex-Kollege – beide haben den Basketball mittlerweile in die Ecke gelegt – pocht darauf, nie etwas mit den unlauteren Methoden zu tun gehabt zu haben. Einmal habe er jedoch 7000 Euro einem Teamkollegen übergeben: „Ich war damals 21 und einfach nur stolz darauf, die Stars der Liga treffen zu dürfen.“ Gewusst, wofür das Geld war, habe er laut Verteidiger Christoph Scala nicht.
Am Nachmittag fällt der Schöffensenat schließlich sein Urteil: Der Slowene bekommt 18 Monate unbedingt – auch das ihm zusätzlich angekreidete Spiel soll er laut Gericht mitmanipuliert haben! Sein Kollege wird von sämtlichen Vorwürfen freigespielt und somit freigesprochen. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.
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