Ehepaar Stepanow

Doping-Whistleblower nach Russland ausgewiesen?

Sport-Mix
06.08.2025 15:51

Die russischen Doping-Whistleblower Julia Stepanowa und Witali Stepanow fürchten um ihr Bleiberecht in den USA und eine Ausweisung in ihre alte Heimat, wo sie als Verräter gelten. „Leider hat sich die Welt in den letzten zehn Jahren weiterentwickelt, und wir haben noch immer keine staatsbürgerlichen Rechte oder gültige Dokumente. Wir wissen nicht, ob wir jemals wieder wie normale Menschen leben können“, sagte Stepanow der ARD-Dopingredaktion in einem „sportschau.de“-Bericht.

Das Ehepaar lebt seit der Flucht aus Russland 2014 und einem Abstecher nach Deutschland in den USA, gemeinsam mit ihren beiden kleinen Söhnen an einem geheim gehaltenen Ort. Ihr Asylstatus hat sich dem Bericht zufolge nicht verändert: Sie besitzen keine amerikanische Staatsbürgerschaft und können das Land nicht verlassen.

Weltweites Aufsehen 2014
Mit ihren Enthüllungen über Staatsdoping in Russland hatten die Stepanows 2014 weltweit für Aufsehen gesorgt. Für die ARD-Dokumentation „Geheimsache Doping – Wie Russland seine Sieger macht“ gab Witali Stepanow sein Insider-Wissen als früherer Mitarbeiter der russischen Anti-Doping-Agentur (RUSADA) weiter.

Julia Stepanow 2016
Julia Stepanow 2016(Bild: AFP/VINCENT JANNINK)

Seine Frau war eine Weltklasse-Mittelstreckenläuferin und kannte vor allem die Betrügereien in der Leichtathletik. Von 2013 an war sie selbst wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt. Die nun 39-jährige Ex-Sportlerin filmte unter großem Risiko mit versteckter Kamera Treffen von russischen Funktionären und Spitzenathleten. Die Enthüllungen führten u.a. zu einer Suspendierung von Russlands Leichtathletik-Verband. Die Welt-Anti-Doping-Agentur entzog dem Doping-Kontrolllabor in Moskau die Akkreditierung.

Sorgen wegen US-Migrationspolitik
Der harte Kurs in der Migrationspolitik von US-Präsident Donald Trump bereitet den Stepanows große Sorgen. „Man versucht, nicht darüber nachzudenken, man versucht, sein Leben zu leben. Aber an manchen Tagen geht das einfach nicht. Es ist, als wäre es in deinem Kopf“, sagte Witali Stepanow und fügte hinzu: „Ich nehme an, so danken es uns die Olympia- und Anti-Doping-Institutionen. So bedanken sie sich dafür, dass man Betrug und Doping aufgedeckt hat.“

In einem Brief an hochrangige Funktionäre, darunter der frühere IOC-Präsident Thomas Bach, erinnerte er demnach auch Vertreter der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und des internationalen Leichtathletik-Verbandes World Athletics an ihr Hilfsversprechen.

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