Mit Drogencocktail

Dating-Opfer reihenweise betäubt und ausgeraubt

Wien
20.03.2024 10:53

Vier Ungarn - ein Mann und drei Frauen - sollen zehn Männer (56 bis 85 Jahre alt) in fünf Bundesländern via Datingplattform in eine Venusfalle gelockt, mit Getränken betäubt und dann ausgeraubt haben. Der Schaden beträgt rund 90.000 Euro. Die Polizei rechnet mit vielen weiteren Opfern.

Wien-Döbling, Wien-Donaustadt, Wien-Leopoldstadt, Linz, Wels (beide OÖ), Ramsau (Steiermark), St. Veit an der Glan (Kärnten), Güssing (Burgenland) – aus fünf Bundesländern meldeten sich insgesamt zehn Männer zwischen September und November 2023 bei der Polizei. Sie hatten sich in ihren Wohnungen und Häusern mit Ungarinnen getroffen, die sie zuvor auf einer seriösen Partnerschaftsplattform kennengelernt hatten, so die Erzählung. An vieles könnten sie sich jedoch nicht mehr erinnern.

Benzodiazepin in den Getränken
Dass die Ungarinnen nicht wie auf den zuvor gesichteten Fotos aussahen, ignorierten die Männer im Alter von 56 bis 85 Jahren. Zu sehr waren sie von den nicht unattraktiven Venusfallen abgelenkt. Diese warteten, bis ihre Gastgeber auf die Toilette mussten, dann mischten sie den Herren einen Cocktail aus Benzodiazepin und anderen Medikamenten in die Getränke. Die Opfer, so Major Armin Kuric vom Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Nord, seien teils erst am nächsten Tag wieder aufgewacht – samt Schwindelanfällen, wegen derer sie stürzten. 

Uhren, Schmuck und Bargeld im Visier
Indes informierten die Frauen Bekannte, die vor den Häusern in ihren Autos warteten. Diese nahmen den Opfern alles ab, was nicht niet- und nagelfest war, rissen sogar einen Wandtresor aus der Verankerung. Vor allem auf Uhren, Schmuck und Geld hatte es die Bande abgesehen. Die Erfolgsbilanz liest sich durchwachsen. So nahmen die Ungarn einem Döblinger nur 50 Euro ab, während ein Linzer 33.500 Euro und ein Donaustädter 23.200 Euro verlor. Der Gesamtschaden beträgt rund 90.000 Euro. Zumindest jener, von dem man weiß. Die Polizei bittet alle weiteren möglichen Opfer, sich umgehend zu melden. 

Zitat Icon

Mögliche weitere Opfer bitten wir, sich nicht zu schämen für das, was passiert ist. Bitte erstatten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei.  

Major Armin Kuric vom Landeskriminalamt Wien

Festnahmen in Wien und Linz
Das Lichtbild einer Verdächtigen konnte gesichert werden – in Zusammenarbeit mit Kriminalisten aus Budapest wurde eine 43-jährige Ungarin schließlich in Wien identifiziert und festgenommen. Während sie sich umfangreich geständig zeigt, leugnen zwei in Linz festgenommene Landsleute (ein 52-Jähriger und seine 28-jährige Lebensgefährtin) jegliche Tatbeteiligung.

Selbst gemachte Drogenmischung
Eine weitere Ungarin (23) soll bei einer Tat anwesend gewesen sein. Bei Hausdurchsuchungen tauchte das Fläschchen mit der selbst gemachten Drogenmischung sowie Raubgut auf. Manche der Opfer leiden noch heute unter Nachwirkungen der hinterlistigen Raubüberfälle. 

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