Grazer Dom

Pärts „Passio“: Das Leiden aus einer anderen Zeit

Steiermark
19.03.2024 10:00

Im Grazer Dom gelangte die Passion des erfolgreichsten zeitgenössischen Komponisten Arvo Pärt zur Aufführung. Die Leitung oblag der Grazer Domkapellmeisterin Melissa Dermastia.

Die Ausgangslage ist klar. Das Leiden Christi nach dem Johannes-Evangelium, inspiriert von gregorianischen Chorälen und streng am Text entlang vertont. Arvo Pärts „Passio“ ist nicht an Bachs Passionen geschult, sie holt sich ihre formale Klarheit aus archaischen Zeiten und fügt mit sparsamer Instrumentierung eine Ebene der tonalen Klarheit hinzu.

Vor einem Jahr hat das Psalm-Festival das Werk in analytischer Interpretation dargeboten. Zwei Wochen vor Ostersonntag offenbarte die Grazer Dommusik nun weitere Facetten des Werks. Der Dom als Aufführungsstätte hat dabei seine guten und schlechten Seiten: Einerseits schmiegen sich hier Inhalt und Ort aneinander, andererseits dominiert der Orgelklang über die anderen Instrumentalsolisten.

Roter Faden durch das Werk
So ließ es sich auf den Gesang fokussieren, wo gerade die vier Evangelistinnen und Evangelisten der harmonierende rote Faden durch das Werk waren. Tenor Conrad Hanz hätte man denn auch gerne als Pilatus gehört, den Bernd Oliver Fröhlich in den Höhen wackelig intonierte. Georg Klimbachers in allen Lagen sicherer und uniformer Bass trug die bleierne Strenge der Rolle des Jesus aber gut.

Die Emotion, sie entstand denn auch im Chor der Domkantorei, die Dirigentin Melissa Dermastia sich erst im finalen „Amen“ entladen ließ. So sei es!

Porträt von Roland Schwarz
Roland Schwarz
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