Beschimpfung, Schläge, Zerstörungswut – Spitäler haben es vermehrt mit Patienten zu tun, die sich daneben benehmen. Ein ärztlicher Direktor fordert nun endlich mehr Handlungsspielraum für die Krankenanstalten.
Bereits 71 Mal landete heuer dasselbe Schreiben auf dem Tisch von Schlichterin Marianne Paki. Darin zu lesen: Die verbalen und tätlichen Übergriffe auf das Wach- und Pflegepersonal der Salzburger Landeskliniken (SALK) durch Patienten und deren Angehörige. Am Mittwoch attackierte ein Lette (38) im Uniklinikum einen Sicherheitsmitarbeiter mit Faustschlägen und verletzte ihn. Der Mann wird angezeigt.
Mit Schildern weisen die SALK darauf hin, dass Drohungen oder Angriffe angezeigt werden. Ein Wachdienst patrouilliert auch nachts auf dem Gelände. Mitarbeiter werden geschult, zu deeskalieren und überall im Gebäude gibt es Notrufknöpfe mit direktem Draht zur Polizei.
Doch das reicht nicht aus. „Die Übergriffigkeit nimmt eindeutig zu“, weiß auch der ärztliche Direktor des Tauernklinikums Zell am See, Rudolph Pointner. Sicherheitspersonal gibt es dort nicht: „Das würde die Gewalt nur verstärken“, meint er. Er wünscht sich mehr rechtliche Handhabe: „Eine Vertretung, wie sie Patienten haben, sollte es auch für Ärzte und Pfleger geben. Und eine Ombudsstelle, die die Vorfälle aufnimmt.“
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