Kundgebung in Russland

Nawalnys Witwe ruft zu Protest gegen Wahl auf

Die Witwe des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny ruft zu einem landesweiten Protest gegen die Präsidentschaftswahl in Russland auf. Die Menschen sollen ihr nach am 17. März gegen Amtsinhaber Wladimir Putin votieren oder eine ungültige Stimme abgeben.

Julia Nawalnaja sagte in einem YouTube-Video am Mittwoch, dass sie Hoffnung von der großen Menschenmenge geschöpft habe, die zum Begräbnis ihres Ehemannes am vergangenen Freitag in Moskau erschienen sei. „Wir müssen den Wahltag dazu nutzen, um zu zeigen, dass wir existieren und dass es viele von uns gibt“, sagte Nawalnaja im Exil.

Nawalny hatte vor seinem Tod für den Mittag des 17. März landesweit Protest gegen die Präsidentschaftswahl in Russland angekündigt. Seine Witwe kündige an, den Kampf fortzusetzen (siehe Video oben). Sie traf sich bereits mit US-Präsident Joe Biden, nahm an der Münchner Sicherheitskonferenz teil und sprach im Europäischen Parlament.

Von links: Alexej Nawalny und Julia Nawalnaja

(Bild: AFP)

Alexej Nawalny ist der populärste Oppositionspolitiker und schärfste Putin-Kritiker Russlands, er war in dem Straflager „Polarwolf“ in Sibirien am 16. Februar für tot erklärt worden. Die russische Führung sagte, dass der 47-Jährige eines natürlichen Todes gestorben sei. Julia Nawalnaja und viele westliche Regierungen beschuldigen hingegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin, für das Ableben Nawalnys verantwortlich zu sein.

Sieg Putins gilt als fix
Dem Oppositionspolitiker wurden unter anderem Betrug und Extremismus vorgeworfen, er war zu Haftstrafen von insgesamt mehr als 30 Jahren verurteilt worden. Nawalny hat die Vorwürfe stets bestritten und als politisch motiviert bezeichnet. 

Es gilt als sicher, dass Putin bei der Wahl vom 15. bis 17. März in seinem Amt bestätigt wird und somit bis mindestens 2030 russischer Präsident bleiben kann.