Pro-Palästina-Demos
US-Universitäten immer mehr unter Druck
Hundertschaften der Polizei rücken auf Campusse der renommierten New Yorker Universitäten Columbia und NYU vor. In der Dunkelheit stehen sie propalästinensischen Demonstranten gegenüber, nehmen viele fest. Es sind Szenen, über die die TV-Sender aufgeregt berichten.
An vielen Universitäten in den USA ist die Balance zwischen Meinungsfreiheit und Diskriminierung, dem Recht zum Protest und dem Sicherheitsbedürfnis außer Kontrolle geraten. Und die Unis sind seit Beginn des Gaza-Kriegs Spiegelbild der Spaltung der US-Gesellschaft im Nahost-Konflikt.
Was ist passiert? Vergangene Woche, am frühen Donnerstagmorgen, errichten Studierende der Columbia im New Yorker Stadtteil Manhattan ein Zeltlager auf ihrem Campus, in Solidarität mit den Palästinensern und um gegen Israels Vorgehen im Gaza-Krieg zu protestieren. Ihre konkrete Forderung: Die Hochschule müsse alle finanziellen Verbindungen mit Israel kappen. Die Universitätsleitung zögert nicht lange und holt die Polizei. Nur wenige Stunden später räumt die New Yorker Polizei die Wiese und nimmt mehr als 100 propalästinensische Demonstranten fest.
Dabei fliegen laut Polizei auch Flaschen und Klappstühle. Der Einsatz facht die Proteste weiter an: Nicht nur in New York, auch an einigen anderen Universitäten im Land entstehen neue, größere Protest-Camps.
Pariser Studenten beenden Protest gegen Gaza-Krieg
Auch in Frankreich wurde demonstriert: Nach Gedränge zwischen pro-palästinensischen und pro-israelischen Gruppen haben Studenten an der Pariser Elitehochschule Sciences Po ihren Protest gegen den Krieg im Gazastreifen beendet. Die Universität erklärte am Freitag, die pro-palästinensischen Studenten hätten sich bereit erklärt, ihren Protest im Gegenzug für eine „interne Debatte“ über die Beziehungen der Uni zu Israel zu beenden. Zudem willigte die Hochschule ein, alle Verfahren gegen die Demonstranten einzustellen.
Pro-palästinensische Studenten hatten mehrere Tage lang Sitzstreiks abgehalten und an der Universität protestiert. Einige blockierten Eingänge zu der Hochschule, im zentralen Innenhof wurden Zelte für ein Protestcamp aufgestellt. Am Freitag waren hunderte Studenten vor Ort.










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