Bürgerliste will Tonne

Das Altpapier sorgt im Land für Zündstoff

Burgenland
06.03.2024 06:00

In nur zwei Gemeinden wird das Altpapier nicht vor der Haustüre abgeholt. In Riedlingsdorf startet die Bürgerliste einen Anlauf dafür und kämpft mit Gegenwind der Gemeindespitze. 

Tonne auf, Altpapier rein, Tonne zu: eigentlich möchte man meinen, dass keinem Burgenländer der Weg zur Altpapiertonne erspart bleibt. Falsch, denn in Riedlingsdorf und Loipersbach gibt es eine solche nicht für jeden Haushalt. Hier wird die Entsorgung des Altpapiers über eine zentrale Müllsammelstelle im Ort geregelt.

Ort als Pilotgemeinde
Riedlingsdorf war dafür in den 90er-Jahren sogar Pilotgemeinde, auch heute haben Bürger noch dreimal in der Woche für je zwei Stunden die Möglichkeit, ihr Altpapier zu entsorgen. Die Zeiten der zentralen Abfallsammelstellen haben sich aber geändert.

Die Papierentsorgung ist für alle 171 Gemeinden im Burgenland im gesetzlichen Beitrag, den jeder Haushalt an den Burgenländischen Müllverband leistet, inbegriffen.

Gemeindevorstand Mario Schuh kämpft für die Einführung einer Altpapiertonne in Riedlingsdorf (Bild: Carina Fenz)
Gemeindevorstand Mario Schuh kämpft für die Einführung einer Altpapiertonne in Riedlingsdorf

Riedlingsdorf für Tonne 
Während man in Loipersbach das historisch gewachsene System nach wie beibehalten möchte, wie Bürgermeister Rainer Schneeberger (SPÖ) betont, will man das in Riedlingsdorf ändern, zumindest wenn es nach der Zwieflerliste (ZLR) geht. Bei einer durchgeführten Umfrage wurden 20 Prozent der Haushalte befragt, 85 Prozent davon waren für die Einführung einer Altpapiertonne, erklärt Listenchef Mario Schuh.

Gemeinderat als Hürde
Die nächste Hürde ist jetzt der Gemeinderat, der in der kommenden Woche eine Entscheidung darüber fällen soll. „Warum sollen die Riedlingsdorfer für etwas zahlen, was sie nicht nützen können. Als klassische Pendlergemeinde ist es vielen auch nicht möglich, zu den Öffnungszeiten in die Sammelstelle zu fahren“, meint Schuh, der in besagter Causa mit Gegenwind von Bürgermeister Wilfried Bruckner (SPÖ) konfrontiert ist. "

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Warum will man ein System, welches seit Jahrzehnten funktioniert, mit Biegen und Brechen ändern?

Ortschef Bruckner übt Kritik

Einführung würde dauern
Die Entscheidung werde man aber natürlich dem Gemeinderat überlassen, so Bruckner. Sollte der Beschluss zugunsten der Einführung einer Altpapiertonne ausfallen, dann würde das laut Müllverband aber einige Monate dauern, um alle Haushalte mit Tonnen zu versorgen.

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