Das Fachpersonal macht dem Ärger über Schließung der Geburtenstation in der Landesklinik Waidhofen an der Ybbs Luft. Die Betroffenen sind „enttäuscht, wütend und unfassbar traurig“.
Mit der Vorgangsweise um die Schließung der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe in Waidhofen an der Ybbs hat sich die Landesgesundheitsbehörde (LGA) offenbar wenig Freunde gemacht – vor allem beim dortigen Personal. „In einer Mail wurden wir zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, nicht einmal 24 Stunden später vor vollendete Tatsachen gestellt“, schildert eine Hebamme (Name der Redaktion bekannt).
Sprachlosigkeit, Wut, Trauer
Das bevorstehende Aus für die Station – sie wird, wie berichtet, am 24. März zugesperrt – löse viele Emotionen aus: Sprachlosigkeit, Wut, Trauer. „Der Tenor, es gehe bei der Schließung um die Sicherheit der Frauen und Kinder, verhöhnt unsere Arbeit“, heißt es von Fachkräften: „Es geht und ging uns Hebammen immer um die Sicherheit der Familien, die sich uns anvertraut haben.“
Zudem habe man immer mit großem Engagement gearbeitet: „Wir haben Urlaubssperren in Kauf genommen, Überstunden gemacht und viel Eigeninitiative gezeigt.“ Die lückenlose Zusammenarbeit mit den Fachärzten sei „immer gegeben“ gewesen, sieht die Hebamme die von der LGA ins Treffen geführte drohende Gefährdung der Mütter und Babys offensichtlich nicht gegeben. Sorgen bereiten ihr hingegen die künftig mitunter längeren Anfahrtswege der werdenden Mütter in ein anderes Krankenhaus mit Geburtenstation.
Wir sind enttäuscht, wütend, verletzt und unfassbar traurig.
Betroffene Hebamme
Frustriertes Fachpersonal
Die angekündigte Schließung fühle sich „wie ein Schlag ins Gesicht“ an. Immerhin habe es in Waidhofen an der Ybbs „im Gegensatz zu anderen Kliniken in NÖ“ zuletzt steigende Geburtenzahlen gegeben: „Frauen aus dem gesamten Mostviertel kamen extra zur Geburt nach Waidhofen an der Ybbs. Auch die Auswertung der Patientenbefragungen sprach für uns.“ Fazit der Betroffenen: „Wir sind enttäuscht, wütend, verletzt und unfassbar traurig.“
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